Crossmedia Datenpuzzle:
#happybirthday: So stehen die Deutschen zu Twitter
Am 21. März 2006 verschickte Twitter-Mitgründer Jack Dorsey seinen ersten Tweet. Nun wird der Microblogging-Dienst 10 Jahre alt und erfreut sich im Mutterland USA großer Popularität. Doch wie stehen die Deutschen zum Gezwitscher in Echtzeit? Das "Crossmedia Datenpuzzle" vergleicht die beiden Nutzermärkte.
Am 21. März 2006 verschickte Twitter-Mitgründer Jack Dorsey mit "just setting up my twttr" seinen ersten Tweet. Zehn Jahre später ist der Microblogging-Dienst aus den Sphären sozialer Netzwerke nicht mehr wegzudenken. Im Mutterland USA erfreut sich Twitter großer Popularität – doch wie stehen die Deutschen zum Gezwitscher in Echtzeit? Das "Crossmedia Datenpuzzle"* vergleicht die beiden Nutzermärkte.
Obwohl die monatliche Nutzungshäufigkeit sozialer Netzwerke in Deutschland und den USA überraschenderweise ähnlich hoch ist (60% vs. 61%), wird Twitter hier seltener genutzt als auf der anderen Seite des großen Teiches. Nur knapp jeder zehnte Deutsche (9%) hat das Netzwerk in den vergangenen 30 Tagen aufgesucht, während im gleichen Zeitraum gut jeder vierte US-Amerikaner Twitter besucht hat (25%). Zum Vergleich: Jeden Monat bewegen sich 60% der Deutschen auf den Seiten des Branchenprimus Facebook.
Die Elite zwitschert mit
Ein Blick auf die Demografie der Twitter-User verrät weitere Unterschiede: Wird Twitter in den USA von Frauen wie Männern gleichermaßen genutzt (49% vs. 51%), zeigt sich in Deutschland, dass Männer deutlich stärker auf Twitter zurückgreifen (61%). Auch beim Alter, der Bildung oder dem Einkommen unterscheidet sich der deutsche Twitter-User von seinem US Pendant: Er ist durchschnittlich rund vier Jahre älter und verfügt – gemessen am Bevölkerungsschnitt – über eine bessere Bildung und ein höheres Einkommen. In der deutschen Twitter-Welt tummelt sich demzufolge ein eher intellektuelles und elitäres Publikum.
Große Interessensgebiete der Twitterer sind Technologie und Politik: In den USA ist das Interesse an Tech-Themen unter Twitter-Usern um 41% höher als in der Gesamtbevölkerung, in Deutschland sogar um 68%. Beim Thema Politik haben die amerikanischen Twitter-User ein 20% höheres Interesse, die Deutschen weisen der Politik sogar 51% mehr Relevanz zu. Während beide Nationen allgemein ein starkes Interesse an Nachrichten haben, zeigt sich inhaltlich aber auch ein starkes Gefälle: In den USA interessieren sich Twitter-Nutzer vorrangig für nationale Nachrichten, während man sich hierzulande etwas weltoffener zeigt und sich stärker für das internationale Geschehen interessiert.
Twitter-User sehen Trump auf dem Vormarsch
Apropos internationales Geschehen: 62% der deutschen User trauen Donald Trump einen Sieg bei der Wahl zum amerikanischen Präsidentschaftskandidaten zu, 29% gar den Sieg der Präsidentschaftswahl. Interessant: Twitter Nutzer rechnen ihm nicht nur gute Chancen aus, sondern haben – ähnlich wie der Immobilien-Tycoon – ein außerordentlich gesundes Selbstvertrauen: 70% halten sich selbst für besonders überzeugungsstark. Deshalb bezeichnen sich wohl auch 44% eher als Hunde- statt als Katzenfreund, denn die lassen sich ja bekanntlich nichts sagen. "Cat Content" ist also zumindest auf Twitter nicht so angesagt.
*Mit dem "Crossmedia Datenpuzzle" bietet die Düsseldorfer Mediaagentur Crossmedia auf W&V Online regelmäßig eine Kurzanalyse zu Themen des aktuellen Zeitgeschehens. Grundlage jedes "Datenpuzzles" sind bevölkerungsrepräsentative Daten aus "YouGov Profiles", einem Marktforschungsprodukt zur Analyse und Segmentierung von Marken und Zielgruppen. Die Daten werden dabei in Beziehung zueinander gesetzt.