
Ärger für Apple:
iPhones/iPads: BSI rät zur Löschung der E-Mail-App
Die E-Mail-App auf iPhones und iPads hat gravierende Sicherheitslücken. Durch die Schwachstellen sei das Lesen, Verändern und Löschen von E-Mails möglich, warnt die deutsche IT-Sicherheitsbehörde BSI.

Foto: Apple
Apple hat Ärger wegen massiver Sicherheitslücken bei seiner E-Mail-App auf iPhones und iPads. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt allen Nutzern, die E-Mail-App auf ihren Geräten zu löschen.
Durch die Schwachstellen sei potenziell "das Lesen, Verändern und Löschen von E-Mails möglich", warnt die Behörde. Laut US-Experten wurde die Sicherheitslücke bereits ausgenutzt, unter anderem bei einer prominenten Persönlichkeit aus Deutschland. Apple dagegen teilt mit, dem Konzern lägen keine Beweise vor, dass die Sicherheitslücken schon zum Nachteil von Kunden genutzt wurden.
Zuvor hatte die IT-Sicherheitsfirma ZecOps erklärt, sie habe Hinweise darauf, dass zwei Schwachstellen in einigen Fällen bereits ausgenutzt wurden. Es habe sich dabei um sehr gezielte Attacken gehandelt. Betroffen seien Manager großer US-Unternehmen sowie eines japanischen Mobilfunk-Anbieters, ein Journalist in Europa und ein nicht näher genannter "VIP in Deutschland". Zwar hätten die Experten auf den betroffenen Geräten keinen schädlichen Softwarecode mehr entdecken können, aber Indizien dafür.
Apple sagt, es bestehe "kein unmittelbares Risiko"
Von Apple hieß es, man sei von der Sicherheitsfirma auf drei Schwachstellen hingewiesen worden und habe auf Grundlage der vorliegenden Informationen entschieden, dass sie "kein unmittelbares Risiko für unsere Nutzer darstellen". Apple verwies darauf, dass für eine erfolgreiche Attacke noch zwei weitere Sicherheitslücken ausgenutzt werden müssten.
Anders als bei vielen Angriffen muss der Nutzer den Experten zufolge nicht erst eine Datei im Anhang anklicken. Beim aktuellen Betriebssystem iOS 13 könne die Attacke im Hintergrund ausgeführt werden. Das BSI schätzt diese Schwachstellen als besonders kritisch ein und empfiehlt allen Nutzern, die App zu löschen oder die Synchronisierung der Mails abzuschalten, bis das Problem behoben ist. (mw/dpa)