
Ärger bei Motor FM: Landgericht Berlin weist Tim Renners Klage zurück
Er war mit der Strategie des Senders Motor FM nicht zufrieden und wollte die Kapitalerhöhung nicht mittragen. Tim Renner verhielt sich dadurch "treupflichtwidrig", bestätigt das Landgericht Berlin.
Er war mit der Strategie des Senders Motor FM nicht zufrieden und wollte die Kapitalerhöhung nicht mittragen. Der Musikproduzent, Journalist und Autor Tim Renner verhielt sich dadurch "treupflichtwidrig", fanden die anderen Gesellschafter des Senders und zählten bei ihrem Beschluss zur Kapitalerhöhung seine Stimmen nicht mit. So wurde der Beschluss am 21. Januar 2011 als einstimmig gewertet. Das Landgericht Berlin bestätigte jetzt die Beschlüsse und wies damit eine Klage der Motor Entertainment GmbH ab, der Tim Renner als geschäftsführender Gesellschafter vorsteht.
Laut "Berliner Zeitung" wollte Renner der Beteiligung an einer Kapitalerhöhung nur unter der Voraussetzung zustimmen, dass die Geschäftsführer von Motor FM, Mona Rübsamen und Markus Kühn, von ihren Ämtern zurücktreten. In seinen Augen sollen sie den Sender zu wenig vermarktet und vor allem im Internet den Sender zu wenig vorangebracht haben.
Gegen das Vorgehen der Gesellschafter, seine Enthaltung nicht mitzuzählen, legte Renner eine Anfechtungsklage ein. Das Landgericht Berlin wies die Klage allerdings in allen Punkten ab. In der Urteilsbegründung heißt es, die engefochtenen Beschlüsse seien wirksam, weil sich die Motor Entertainment GmbH “mit ihrem Abstimmungsverhalten treupflichtwidrig verhalten hat mit der Folge, dass ihre Nein-Stimmen nicht zu berücksichtigen sind."
Motor FM geht davon aus, dass Renner gegen das Urteil vorgeht. Sollte das Urteil danach aber bestätigt und rechtskräftig werden, scheidet Renners Motor Entertainment GmbH aus der Gesellschaft aus.
Die Gründung von Motor FM durch Rübsamen, Kühn und Renner löste 2004 ein großes Medienecho aus. Rübsamen war zuvor MTV-Manager und Renner war Vorstandsvorsitzender der Universal Music Group in Deutschland.
Motor FM sendet in Berlin, Bremen und Stuttgart und ist im Internet unter Motor TV auch mit Musikvideos vertreten. Der Sender will die Musik spielen, "die täglich die Konzertstätten füllt, die in den Clubs gespielt und Legenden, die beinahe schon wieder in Vergessenheit geraten sind" und nicht "die 300 ewigen Radiohits".