Technik-Kolumne:
TechTäglich: Lego startet Spotify-Playlist ohne Songs
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit der besonderen Lego-Spotify-Playlist und dem Viralhit "iPhone Klingeltöne A cappella".
Lego startet Spotify-Playlist ohne Songs
Da bekommt der Bandname "Rolling Stones" eine neue Dimension... Außergewöhnlicher Neuzugang bei 15 Musikstreaming-Diensten: Der größte Spielwaren-Hersteller der Welt, das dänische Unternehmen Lego, hat ein eigenes Album veröffentlicht. Lego? Album? Die rollenden Steine vertont? Ganz so einfach hat Lego es sich nicht gemacht. Statt Musik hört man in der Playlist "White Noise" keine Songs, sondern eher weißes Rauschen aus Plastiksteinen, das entspannen soll. Der Konzern präsentiert Lego-Geräusche, wie man sie auch beim Spielen mit Lego-Steinen hören würde.
Das Album besteht aus sieben – nun ja – Titeln mit Namen wie "It All Clicks", bei dem Lego-Steine miteinander verbunden werden, oder "The Waterfall", wo Tausende von Steinen auf weitere Steine geschüttet werden. Jeder Titel ist 30 Minuten lang. Die Playlist will auch Erwachsene als Kunden gewinnen. Lego hat als Zielgruppe die AFOLS, Adult Fans of Lego, im Blick. Daher wurden auch etliche Lego-Packungen optisch an den Geschmack von Erwachsenen angepasst.
Viral-Videohit! iPhone-Klingeltöne A cappella
Ein neues Video aus Südkorea ist zum Wochenstart der virale Hit im Netz: Die südkoreanische Band Maytree interpretiert die bekanntesten iPhone-Klingeltöne, die täglich auf über eine Milliarde Geräte starten, A cappella. Nur mit Gesang, ohne Instrumente. Die Stimmwunder liefern erstaunliche Ergebnisse. Marimba, Alarm, Timba und noch viel mehr: Eine Minute zum Staunen. Übrigens: Die Performance ist das Follow-up zum Windows-Konzert von Maytree aus dem Januar. Wir hängen beide Videos an, inklusive Klick-Befehl:
Zoom Rooms verbessert Team-Arbeit
Für mehr Videokonferenz-Flexibilität gibt es jetzt neue Zoom Rooms Features. Mit den Funktionen für eine noch bessere Teamarbeit werden Meetingräume in Büros und Heimarbeit noch besser vernetzt. So können jetzt mobile Endgeräte mit Zoom Rooms bei der Nutzung für Meetings gekoppelt werden. Dadurch begibt sich das Smartphone oder Tablet automatisch in den sogenannten Companion-Modus. So können Hosting-Rechte und mehr gesteuert werden. Mit Zoom verbundene Kameras erfassen ab sofort auch die Personenanzahl im Meeting-Raum und zeigen sie im Dashboard an – das ist wichtig für die Einhaltung von Abstandsregeln. Für noch bessere Hygiene kann die Neat Bar jetzt die Luft-Qualität, -Feuchtigkeit, den CO2- sowie den Schadstoffgehalt von Räumen messen. So befinden sich alle Räume immer im optimalen Zustand.
Außerdem können mit den Rezeptions-Features jetzt kontaktlose Begrüßungen organisiert werden, Nutzer von Zoom Rooms for Touch erhalten am Smartphone und Tablet direkten Zugriff auf den Desktop der Person, die ihren Screen teilt – und es lassen sich Whiteboards erstellen und teilen. Das Update steht ab sofort für alle Kunden bereit. Hier finden sich weitere Infos zum Funktionsumfang.
Erster smarter Schlafplatz für Obdachlose
Die Stadt Ulm hat das beeindruckende Projekt "Ulmer Nester" gestartet. Dabei werden Obdachlosen smarte Not-Schlafplätze zur Verfügung gestellt. Erste Prototypen wurden bereits gefertigt und in der Praxis getestet. In einem Podcast des Radiosenders Bayern 2 hat Entwickler Falko Pross erste Details verraten. Die hölzerne Kiste, die keinen Schlüssel benötigt, soll eine sichere Umgebung garantieren – mit ein wenig Komfort und vor allem Wärme. Im Inneren befinden sich Sensoren, die erkennen, ob die Box belegt ist. In einem solchen Fall wird die Caritas über den Standort informiert, um direkt weitere Maßnahmen anbieten zu können. Entwickler Pross: "Die (Kisten) sind natürlich alle anonym. Da ist also keine Kamera verbaut, aber wir haben einen Bewegungsmelder, sodass wir merken, wenn die Klappe auf- und zugeht. Daraus können wir dann ableiten, ob das Nest belegt ist."
Die Caritas kann auch erkennen, ob das smarte Nachlager gereinigt oder repariert werden muss. Besonders wichtig laut Pross: "Man kommt also in Kontakt mit Personen, die ansonsten vielleicht unter dem Radar verschwinden würden." Die Obdachlosen, vor allem jene, die einen Hund besitzen oder dauerhaft alkoholisiert sind und damit in städtischen Obdachlosenheimen durchs Raster fallen, haben das Angebot sehr gut angenommen: "Sie hatten das Gefühl, dass man hier proaktiv auf sie zugeht. Also dass man ein Angebot bereitstellt, ohne dass sie irgendwo als Bittsteller auftreten und irgendetwas einfordern müssen." Positiver Nebeneffekt für Betroffene: "Dass die Klappe zu einer gewissen Uhrzeit aufgeht und dann morgens die Übernachtung durch die Caritas beendet wird, das hat ein bisschen Struktur in den Alltag der Leute gebracht. Das hat ihnen geholfen, ein bisschen wieder in die Spur zurückzufinden. Und dann teilweise die Folgeangebote – sei es ein Gespräch mit dem Caritas-Mitarbeiter oder weitere Maßnahmen, die letzten Endes dahin führen sollen, dass die Person wieder von der Straße kommt und in eine richtige Wohnung einziehen kann. Das ist das Endziel, dass man da langfristig hinkommen kann."
Musiker ist Bowie, Trump und Zuckerberg zugleich
Der britische Progrocker Steven Wilson hat mit "The Future bites" ein neues, von der Kritik hochgelobtes Album veröffentlicht, in dem er "haarige" Späße mit KI und Deep-Fakes treibt – jedenfalls im Video zur ersten Single-Auskopplung "Self". Er verwandelt sich mühelos in prominente Personen der Zeitgeschichte: Wilson ist David Bowie, ist Donald Trump und Mark Zuckerberg zugleich. Der Künstler geht nach eigener Aussage damit "auf Spurensuche zum Thema Narzissmus und Bekanntheit im digitalen Zeitalter". Jeder könne sein "Selbst" gestalten, das keinen Einfluss auf die reale Welt habe. Unter der Regie von Miles Skarin greift Wilson dabei technisch auf das Open-Source-Tool DeepFaceLab für die Transformation seines Gesichts zurück.
Damit wünsche ich einen ECHT guten Wochenstart. Bis morgen bei TechTäglich.