Studie:
Neun von zehn Verbrauchern sind neugierig auf das Metaverse
Laut einer Studie des Capgemini Research Institute erwarten Unternehmen, dass Immersive Experiences nicht nur für die Interaktion mit Kunden:innen wichtig werden, sondern auch das Arbeitserlebnis ihrer Mitarbeiter:innen verbessern.
Die Erwartungen an das Metaverse sind groß. Welches Potenzial hinter der Technologie des Metaverse und generell der Immersive Experience steht, wird deshalb immer häufiger zum Kern aktueller Studien. Eine davon ist die Untersuchung "Total Immersion: How Immersive Experiences and the Metaverse Benefit Customer Experience and Operations" des Capgemini Research Institute. Der Report kommt zu dem Schluss, dass die umfassenden Möglichkeiten, die sich für die Wertschöpfung in Unternehmen ergeben, bereits jetzt umgesetzt werden - auch wenn die Technologie noch in den Kinderschuhen steckt.
Welche Rolle das Metaverse schon jetzt spielt, kann die Studie zeigen: Demnach glauben sieben von zehn Unternehmen, dass Immersive Experiences und das Metaverse künftig wichtige Anwendungen sein werden, um sich auf dem Markt abzusetzen, insbesondere in Hinblick auf die Customer Journey. 77 Prozent der befragten Verbraucher:innen denken, dass Immersive Experiences die Art und Weise, wie sie mit Menschen, Marken und Services interagieren, beeinflussen werden. Von der kleinen Gruppe der Verbraucher:innen, die bereits Erfahrung mit dem Metaverse gemacht haben - nur vier Prozent der Befragten - geben drei Viertel an, dass sie es derzeit nutzen und dies auch weiterhin tun werden.
"Wir sehen allmählich eine differenziertere Herangehensweise von Unternehmen an die Gestaltung immersiver Erlebnisse und speziell des Metaverse", kommentiert Sargon Korkis, Leiter des Bereich Digital Experience Services bei Capgemini in Deutschland. "Das anfängliche Interesse am Metaverse wurde durch die Investitionen der großen Tech-Player vorangetrieben. Die tatsächlichen Herausforderungen unter anderem in Bezug auf Zugänglichkeit, Sicherheit, Interoperabilität und Datenschutz wurden dabei noch nicht ausreichend berücksichtigt. Daran arbeiten Unternehmen jetzt intensiv."
Erste Umsetzungen in Unternehmen
Die Faszination der Verbraucher:innen ist schon jetzt groß. Das Metaverse möchten sie vor allem als Ort für Interaktion mit Familie und Freunden (43 Prozent) sowie mit Kollegen (39 Prozent) nutzen. Nicht jeder ist jedoch begeistert von der Entwicklung, die Neugier wird bei vielen Verbraucher:innen von Sorgen gedämpft. Auf der Basis einer Social-Media-Analyse zeigt die Studie, dass Verbraucher:innen vor allem hinsichtlich Belästigung, persönlicher Sicherheit und Datenschutz Bedenken haben. "Für das Metaverse als Netzwerk virtueller Welten sind Sicherheits- und ethische Aspekte wichtig, um ein Gefühl von Gemeinschaft zu schaffen, das für eine breite Akzeptanz entscheidend ist", so Sargon Korkis. "Unabhängig davon, ob es sich um Anwendungen für Kunden oder Mitarbeiter handelt, müssen sich Unternehmen mit diesen Bedenken auseinandersetzen, bevor sie ihre virtuellen Räume schaffen. Außerdem sollten sie eine Möglichkeit finden, diese Räume zu moderieren und zugleich ein Gleichgewicht zwischen Privatsphäre und Sicherheitsaspekten zu finden. Daher müssen sie heute damit anfangen, das Metaverse zu verstehen, um nicht später abgehängt zu werden."
Aus Interviews im Rahmen der Studie geht hervor, dass Unternehmen bereits erfolgreich verschiedene Initiativen mit Immersive Experiences und dem Metaverse umgesetzt haben, um ihre betriebliche Effizienz zu verbessern. Zu Anwendungsmöglichkeiten zählen unter anderem die Planung von Einzelhandelsflächen, die Schulung von medizinischem Fachpersonal sowie digitales Prototyping in der Automobilindustrie.
Zwei Drittel der Unternehmen haben außerdem eine Roadmap für Immersive Experiences für die nächsten ein bis zwei Jahre entwickelt. 15 Prozent wollen innerhalb eines Jahres eine erste Präsenz im Metaverse aufbauen, und 45 Prozent glauben, dass dies innerhalb von drei Jahren zum Mainstream zählen wird. Allerdings verfolgen viele Unternehmen derzeit noch einen vorsichtigen Ansatz.
Schließlich gibt es auch Faktoren, die solche Initiativen behindern. Zusätzlich zu den externen Faktoren wie mangelnde Reife der Technologie oder fehlende Konnektivitätsinfrastruktur, gibt es für Unternehmen erhebliche interne Herausforderungen: Es fehlt insbesondere an strategischer Planung: 40 Prozent der Unternehmen sehen Immersive-Experience-Initiativen immer noch als einmalige Projekte, nicht als ersten Schritt in einer Reihe kontinuierlicher Verbesserungen. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Unternehmen geben an, dass es kein Engagement des Managements für Immersive Experiences gibt, und mehr als die Hälfte (56 Prozent) hat keinen klaren Fahrplan für die Einführung einer solchen Technologie.
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