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Apple gibt Pläne für Kinderporno-Scan bei iCoud-Fotos auf
Ein Jahr schwieg der Konzern. Jetzt hat Apple seine Idee, iCloud-Fotos nach Fällen von sexuellem Missbrauch zu durchsuchen, verworfen. Die Gründe für das Aus – und welche weiteren Sicherheitsfunktion Anfang 2023 freischaltet.
Seit 2020 beschäftigt Apples Idee, iCloud-Fotos nach Fällen von sexuellem Missbrauch (CSAM) zu durchsuchen, die Community und die Kritiker. Im Oktober 2021 hatte Apple den "Kinderporno"-Scan für Europa auf Eis gelegt – W&V berichtete. Ein Jahr war es still um die Thematik. Apple verschob die Einführung in Europa, ohne dies weiter zu kommentieren.
Jetzt hat sich der Konzern erneut offiziell zum Thema gemeldet: Apple bestätigte dem Portal Wired, dass Pläne zur Erkennung von CSAM in iCloud-Fotos nicht mehr weiter verfolgt werden. Apples Begründung: "Kinder können geschützt werden, ohne dass Unternehmen persönliche Daten durchkämmen. Wir werden weiterhin mit Regierungen, Kinderschützern und anderen Unternehmen zusammenarbeiten, um junge Menschen zu schützen, ihr Recht auf Privatsphäre zu wahren und das Internet zu einem sichereren Ort für Kinder und für uns alle zu machen."
"Communication Safety" war in den USA mit iOS 15.2 im Dezember 2021 eingeführt worden. Die Funktion ist danach auf Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland ausgeweitet worden. Aufgrund des "Feedbacks von Kunden, Interessengruppen, Forschern und anderen" reagierte Apple nun. Europa bleibt außen vor. Gleichzeitig gab das Unternehmen eine weitere Sicherheitsmaßnahme bekannt:
Nutzer bekommen in Deutschland "ab Anfang 2023" die Möglichkeit, ihre iCloud-Daten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu schützen. So kann kein Dritter – auch nicht Apple – diese Daten einsehen. Neben Backups von Geräten und Nachrichten sind mit der "Advanced Data Protection" auch Fotos, iCloud Drive, Notizen, Safari-Lesezeichen, Erinnerungen und Sprachmemos durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung besser abgesichert.
Die Schutzfunktion ist optional. Sie wird mit iOS 16.2 (derzeit in Beta, Release Candidate am 7. Dezember veröffentlicht) noch 2022 in den USA eingeführt. Das gilt aber nicht für E-Mails, Kontakte und Kalender, weil diese Funktionen mit anderen Systemen zusammenspielen müssen, erklärt Apple.
Die Cookiekalypse hält die Branche in Atem. Besser, man hat eine gute First-Party-Data-Strategie. Wie man die entwickelt, lernst du im W&V Executive Briefing.
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