
„Einvernehmliche Entscheidung“:
Kanye West kauft Parler jetzt doch nicht
Der US-Rapper Kanye West hatte große Pläne verkündet, die Social-Media-Plattform Parler kaufen zu wollen. Aus dem Deal wird allerdings nichts, wie das Unternehmen nun bestätigte.

Foto: Trendsetter/Shutterstock
Der Deal ist vom Tisch: Rapper Kanye West, der sich mittlerweile Ye nennt, wird Parler doch nicht kaufen. Das teilte die Social-Media-Plattform selbst mit – kurioserweise auf Twitter, als dessen Alternative sie gilt.
„Als Antwort auf diverse Medienanfragen bestätigt Parlement Technologies hiermit, dass das Unternehmen sich einvernehmlich mit Ye darauf geeinigt hat, das Vorhaben, Parler zu kaufen, abzubrechen“, schrieb Parler in dem Tweet. Die Entscheidung sei bereits Mitte November getroffen worden.
Überraschende Entscheidung – und kurioses Timing
Diese zeitliche Einschränkung ist kurios, denn die Ankündigung folgt auf die Tatsache, dass Kanye West erneut auf Twitter gesperrt wurde. Erstmals hatte seine Ambitionen, Parler kaufen zu wollen, im Oktober verkündet, als er zuletzt von Elon Musks Plattform geflogen war.
Zuvor hatte die Übereinkunft zwischen West und Parler recht konkret geklungen. Noch in diesem Jahr sollte der Kauf abgewickelt werden, wie das Unternehmen im Oktober verkündet hatte.
Der US-Nachrichtensender CNN ließ sich von internen Quellen bestätigen, dass die Entscheidung offenbar einvernehmlich gefallen ist. Die genauen Gründe sind jedoch nicht bekannt. Der Sender verweist jedoch auf Wests veränderte finanzielle Situation: Nach antisemitischen Äußerungen hat der Rapper und Designer in den vergangenen Wochen einige lukrative Deals verloren, unter anderem mit Adidas. Die neuen, kontroversen Äußerungen, die ein vermummter West in einer Talkshow über Adolf Hitler getätigt haben soll, dürften dieses Problem noch verschärfen.
Parler ist bei rechten Gruppierungen beliebt
Kanye West hatte sein Vorhaben im Oktober damit begründet, „konservativen Stimmen“ eine Plattform zu geben. „In einer Welt, in der konservative Meinungen als kontrovers gelten, müssen wir sicherstellen, dass wir das Recht haben, uns zu äußern“, hatte er damals in einem Statement via Parler mitgeteilt.
Parler rühmt sich selbst damit, eine auf Redefreiheit ausgerichtete Plattform zu sein, da es dort, anders als auf Twitter, keine Einschränkungen gibt und Nutzer:innen dort alles posten dürfen. In den USA ist sie vor allem bei rechten Gruppierungen beliebt. Nach Beiträgen, die zu Gewalt aufriefen und Nationalsozialismus verherrlichten, war Parler in der Vergangenheit zeitweise aus dem App Store von Apple entfernt worden.
Welche Vorteile bieten eigentlich Chatbots, Messengerdienste & Co.? Einen schnellen und umfassenden Überblick liefert die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema Conversational Commerce.
Wer sich weiter informieren will, kann in die aktuelle Ausgabe unseres Podcasts W&V Trendhunter reinhören – hier gehen wir unter anderem den Fragen nach, was der Einsatz von Conversational Commerce kostet und wie er sich auf die Kundenbindung auswirkt. Hier entlang zum Trendhunter.
Du willst die schnelle News-Übersicht am Morgen? Starte mit dem W&V Morgenpost-Newsletter bestens informiert in den Tag. Melde dich hier an.
Das Spannendste des Tages aus der Digital-Welt, mit News aus Social Media, der Gaming-Szene sowie Tech-Neuheiten und GAFA-Updates liefert der Newsletter W&V Digital. Hier geht's zur Anmeldung.