Dass der Tweet vor allem bei der jüngeren Zielgruppe das Ziel verfehlte, zeigen die Kommentare, die sich darunter häufen. Denn, so die vorherrschende Meinung: Anschreiben sind sowas von von gestern! "Wenn ein Anschreiben erforderlich ist, bewerbe ich mich nicht. (…) Anschreiben, das Tragen von Anzügen und Krawatten zu Vorstellungsgesprächen, Dankesschreiben – all das sind uralte Relikte", kommentiert der Nutzer Beegy:

Eine Nutzerin gibt zu bedenken, dass sich die Arbeit, ein Anschreiben zu verfassen, niemals auszahlt: "Wie oft Leute das Anschreiben gelesen haben, das ich akribisch auf einen Job zugeschnitten habe, für den ich brenne = 0."

Dass ausgerechnet beim hippen Business-Netzwerk das fehlende Anschreiben als Schwäche angesehen wird, hat viele Follower:innen irritiert – und zugleich die Aufmerksamkeit auf die Stellenausschreibungen von Linkedin selbst gezogen. "Ihr besteht auf ein Anschreiben? Dann listet doch erst einmal die Gehälter auf, dann werden wir vielleicht eines tippen", heißt es von einem Nutzer.

Deutschland: Viele Bewerber:innen bestehen auf das Anschreiben

Hierzulande genießt das Anschreiben als solches bei Bewerber:innen (noch) einen sehr guten Ruf. So ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Jobbörse "Jobware", dass sich 62 Prozent der Angestellten im gehobenen Alter (50 bis 60 Jahre) ohne Anschreiben überhaupt nicht bewerben wollen.

Bei den Jüngeren ist dieser Anteil zwar geringer, aber immer noch beachtlich: 49 Prozent der 18- bis 34-Jährigen würden auf eine Bewerbung verzichten, wenn sie die Möglichkeit des Anschreibens nicht hätten, bei den 35- bis 49-Jährigen sind es 59 Prozent.

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Autor: Hannah Klaiber

Hannah Klaiber führt seit 2011 die Schmier & Fink UG in München und Berlin, die seit jeher auf das "Star Wars"-Motto setzt: "Do… or do not. There is no try." Bevor sie sich mit ihrer Redaktionsagentur den größten beruflichen Traum erfüllt hat, tobte sie sich unter anderem als Head of Entertainment Department beim Condé Nast-Verlag aus. Dafür, dass es auch in ihrer Freizeit nie langweilig wird, sorgen ihre zwei Hunde Lumi und Averell genauso wie ihre Arbeit als ehrenamtliche Sanitäterin.