TechTäglich:
Test: 3 Wochen mit dem neuen iPhone 15 Pro Max
Apples iPhone 15 Pro Max ist das Flaggschiff der Smartphone-Sparte. Wie schlägt es sich im Alltag, unter fast 24/7-Nutzung. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse des großen W&V-Tests.
Jedes Jahr ein neues iPhone?! Tim Cook hat Apples Markenstrategie gerade erst in einem großen Interview mit dem Portal "Brut" verteidigt: "Ich denke, dass es eine großartige Sache ist, jedes Jahr ein iPhone für diejenigen zu haben, die es wollen."
Ich wollte auch. Wie jedes Jahr. Aber hätte ich es, als Besitzer eines (Vorjahres-)iPhone 14 Pro Max gebraucht?
Seit dem 22. September teste ich jetzt das iPhone 15 Pro Max. Die Specs des diesjährigen Apple-Flaggschiffs sind seitdem hundertfach runtergebetet worden. Jeder kennt sie inzwischen. Viel entscheidender: Wie schlägt es sich im Alltag, unter fast 24/7-Nutzung? Das sind meine Testerkenntnisse.
1 It’s all about the camera
Und dann hat es Zoom gemacht! Der neue 5-fach Zoom, nur im iPhone 15 Pro Max (und nicht im 15, 15 Plus, 15 Pro) verbaut, ist ein Quantensprung, was auch Profifotografen attestieren. Erstens im Vergleich zum Samsung-Flaggschiff Galaxy S23. Sie liefert präzisere und realistische Farben, keine Übersättigung, bessere Aufnahmen in der Nacht!
Zweitens im Alltag. Sowohl das iPhone 15 Pro als auch das iPhone 15 Pro Max verfügen über die gleichen zwei Haupt- und Ultraweit-Kameras. Das Max hat Apple mit einem aktualisierten 48-Megapixel-Objektiv ausgestattet. Die Hauptkamera ist ein 1-facher Zoom, während die Ultraweitwinkelkamera einen 0,5-fachen Zoom bietet. Der Unterschied: Das iPhone 15 Pro Max verfügt über einen 5-fachen optischen Zoom am Teleobjektiv, während das iPhone 15 Pro nur einen 3-fachen optischen Zoom integriert hat. 5-fach, das entspricht einem 120-mm-Teleobjektiv. Diese außergewöhnliche Brennweite funktioniert vor allem bei Aufnahmen von Menschen und Tieren. Die Hintergrundunschärfe korrespondiert mit der Porträt-Fotofunktion.
HDR wurde mit Smart HDR 5 verbessert. Die Haut von Gesichtern auf Portraits wirkt deutlich naturgetreuer, der Wechsel des Modus entfällt bei Porträt-Aufnahmen ab sofort, andere Farben im Vergleich kommen im Unterschied zum 14 Pro Max deutlich lebendiger und nicht mehr leicht ausgewaschen daher.
Der neue A17-Chip wurde erstmalig im 3-Nanometer-Verfahren produziert. Benchmark-Tests dokumentieren, dass die CPU-Leistung zehn Prozent raufgeht, die GPU-Performance sogar bis zu 20 Prozent. Der A17 erlaubt jetzt die Auswahl unterschiedlicher Brennweiten (24, 28 und 35 Millimeter). Fotos wirken detailgetreuer, denn mit dem 15 Pro Max sind nun 24 MP Standard – statt 12 MP. Zusätzlich hat Apple übrigens auch die Nachbearbeitungsprogramme verbessert. Nice to have, aber selten von mir genutzt, weil die Bilder auch so hervorragend wirkten.
2 Das neue Design: lite-geprüft…
Die meistgestellte Frage von Freunden: Liegt das 15 Pro Max mit Titan- statt Edelstahlgehäuse wirklich besser in der Hand als das 14 Pro Max? Die Kanten sind stärker abgerundet. Der Rahmen um den Screen ist leicht schmaler als beim iPhone 14 Pro Max. Ein Handschmeichler. 220 Gramm wiegt das neue „Lite“-Modell, 240 wog das alte. 20 Gramm machen tatsächlich einen Unterschied. Probiert es aus. Ich glaubte es vorher auch nicht, doch es liegt (bei gleichem Case-Modell) deutlich angenehmer in der Hand. Bei einem 6,7“-Display ein großer Pluspunkt.
3 Der Action-Button: Brauche ich den?
Äh, nein! Niemand sollte das 14 Pro Max gegen das 15 Pro Max wegen des Actions Buttons, der die Stummtaste ersetzt, tauschen. Ein Gimmick! Zumal Apple eigentlich nur vorsieht, dass sich darüber ein einzelner Befehl ausführen lässt. Mit ein paar Workarounds und Bastelarbeiten in der Kurzbefehle-App von Apple lasse ich jetzt privat zwölf Befehlsoptionen über die (eine) Taste laufen. Das ist aber nur was für Frickler und Nerds. Nur soviel: Wem zwei statt 12 Befehle reichen: hier entlang bitte.
4 Die Akku-Laufzeit
Der neue A17 soll energieeffizienter sein, auf die tägliche Akku-Laufzeit wirkte sich das bei mir bisher nicht aus. Same same im Vergleich zum 14 Pro Max. Trotz Hardcore-Nutzung komme ich ohne Aufladung von 6 bis ca. 20 Uhr durch den Tag.
5 Und warum jetzt plötzlich USB-C?
Apple ist clever. Natürlich haben sie beim Event nicht erzählt, dass alle Android-Smartphones längst USB-C nutzen, sie haben sich dem Thema eher so angenähert, als sei USB-C das Beste aller Welten und "neu". Weil die EU es künftig so vorschreibt natürlich. Zur Erinnerung: Als das "Beste" wurde beim 14 Pro Max noch der Lightning-Anschluss gepriesen. Neues iPhone, neuer Marketing-Sprech. Aber es ist schon praktisch, dass iPad Air mit dem gleichen Kabel zu laden, wie das 15 Pro Max! Und das gleiche Kabel an einen externen Monitor anzuschließen, an ein externes Speichermedium und auch große Dateimengen direkt auf eine SSD zu transferieren.
Aufgepasst: Apple hat dem 15 Pro Max nur ein Kabel, das auf 480 Megabit pro Sekunde kommt, beigelegt. USB 2.0 ist das, so schnell wie früher Lightning. Daher unbedingt ein Kabel extern dazukaufen, dass USB der Generation 3.2 unterstützt! Und optimalerweise einen 20-Watt-Adapter.
Test-Fazit
Das Gesamtpaket 15 Pro Max ist das beste Smartphone, das man derzeit weltweit kaufen kann. Wer vom 14 Pro Max kommt, kein Profifotograf ist, sich an das Kloppergewicht gewöhnt hat und gerade sparen muss, lässt das 15 Pro Max (ab 1449 Euro/256 GB; 512 GB/1699 Euro; 1 TB 1949 Euro) aus. Wer jedes Jahr, wie ich, das neueste iPhone haben möchte, zeigt sich über die neuen Feinheiten und sinnvollen durchdachten Verbesserungen gegenüber dem 14 Pro Max angenehm überrascht.
Richtig interessant wird der Wechsel aber für Menschen, die noch mit einem iPhone 12 oder älter rumlaufen und eben nicht jedes Jahr ein neues iPhone wollen/brauchen bzw. es sich nicht leisten können. Wer hier umsteigt, bekommt ein völlig neues iPhone-Gefühl – und es wird es nicht bereuen!
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