BestYET: Wie Nachwuchskreative den Käse in die Zeitung bringen
In Oslo trafen sich 40 Nachwuchskreative aus ganz Europa, um gegeneinander anzutreten. Nach nur zwei Tagen präsentierten sie einfallsreiche Werbemotive für Tageszeitungen und überraschten die Fachjury.
Gruppenfoto mit knapp 60 Leuten – statt des obligatorischen "cheese" erklingt ein motiviertes "Jarlsberg". So sehr identifizieren sich die Teilnehmer, Juroren und Organisatoren des diesjährigen BestYET (best young european teams) mit dem Briefing des Kreativwettbewerbs. Es stammt von dem norwegischen Lebensmittelkonzern Tine, dem Hersteller eines Käses namens Jarlsberg. Die Aufgabe für die Kreativen lautete, eine Zeitungsanzeige für Jarlsberg zu entwickeln, die den Käse auf dem internationalen Markt positioniert und dessen geheime Rezeptur zum Thema macht. Das lädt selbstverständlich zu verschiedenen Wortwitzen ein. "Das Briefing war Käse", folgert etwa der deutsche Juror Daniel Bödeker, Creative Director Concept bei DDB Tribal.
Zwei Tage lang haben die Kreativteams aus zehn europäischen Ländern Zeit, ihre Zeitungsanzeigen für den norwegischen Käse zu entwickeln. Sie sind dafür in Olso zusammengekommen und haben sich ihr Ticket dorthin zuvor in ihren Herrkunftslandern verdient. Dort führen die jeweiligen Zeitungs-Vermarktungs-Verbände die Vorentscheidung durch, in Deutschland die ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft aus Frankfurt. Qualifizieren konnten sich hier die Zweier-Teams Marisa Brüser von Jung von Matt/Neckar und Benjamin Beck von BBDO Proximity, sowie Franziska Lopau und Mathias Häuser, beide von DDB Tribal Hamburg.
Die zehnköpfige Jury wählt die Anzeige der Iren Cian Tormey und Neil Saul, beide von Publicis, zum Sieger. Sie zieht eine Paralle zwischen der Kultur eines Landes – abgebildet in den Texten einer Zeitung – und den Kulturen des Käses. Für ihre Anzeige wollen sie die Zeitung komplett in das Wachs eines Käselaibs hüllen. "Eine schöne Hommage an das Medium Zeitung", so der deutsche Juror. Den zweiten Platz machen die Kroaten Martin Mrzljak & Igor Kranjcec, und Platz drei geht an die Schweizer Silvio Seiler und Othmar Küng.