Cannes 2012: Deutschland geht bei Film Craft leer aus
Peinlich. Die Kategorie Film Craft boomt, aber die Deutschen bleiben bei den Löwen außen vor. Keiner der vier Finalisten erreichte einen Löwen. W&V Onine zeigt die Grand Prix Kandidaten.
Peinlich. Die Kategorie Film Craft boomt, aber die Deutschen bleiben bei den Löwen außen vor. Insgesamt 1721 Einreichungen, gut 170 mehr als noch im Vorjahr, kämpften um einen Preis. Deutschland hingegen reicht nur 72 Arbeiten ein, von denen vier Finalisten wurden. Aber keine Gewinner. Der Wettbewerb bewertet die einzelnen Schritte in der Entstehung des Werbefilms, darunter Regie, Drehbuch oder Sound Design.
"Die Deutschen haben schlecht eingereicht", kritisiert der deutsche Juror Ralf Schmerberg. Zum einen sei das Interesse an der Kategorie unverständlich gering. Zum anderen sei man in der Wahl der Subkategorie nicht intelligent verfahren“, so der Regisseur. Denn bei Craft werden die Filme in insgesamt zehn Unterkategorien eingereicht und jeweils darin bewertet. Immer wieder, sagt Schmerbeck, stoße man als Juror auf Arbeiten, die beispielsweise mit tollen visuellen Effekten arbeiten, aber bei Skript eingereicht wurden und nur dort punkten können.“
„Wir sind nicht schlechter als andere Länder“, so Schmerbeck , „aber uns fehlt die entsprechende Kultur bei der Zusammenarbeit.“ Agenturen, Produktionen und Kunden müssten sich gegenseitig ernst nehmen und wert schätzen um „Exzellenz“ zu schaffen.
Die zehnköpfige Jury unter dem Vorsitz von Ivan Zacharias (Stink) vergab in diesem Jahr 56 Löwen. Der Grand Prix ging die Agentur BETC Paris und die Filmproduktion Soixante Quinze für den Film „The Bear“, der in allen Einzelbereichen überzeugt habe.
Weitere Grand Prix-Kandidaten waren „Three Little Pigs“ von BBH London und Rattling Stick sowie „I am Mumbai“ von Taproot India und Ramesh Deo Prdouction. Der Spot in Schwarzweiß gibt denjenigen Bewohnern der Stadt eine Stimme, die bei dem wirtschaftlichen Aufschwung der Metropoloe unter die Räder geraten.
"Three Little Pigs"
"I am Mumbai"