Der Grand Prix geht in diesem Jahr an BBH in London, die mit der Axe-Kampagne „Excite“ großen Erfolg hatte. Den Werbefilm mit den fallenden Engeln haben offenbar Unilever-Produktmanager aus über 100 Ländern eingesetzt. Am Ende konnte so gar ein höherer Verkaufspreis für das Deodorant erzielt werden. „Das ist ein starker Case, der auf einem tollen Consumer Insight beruht und auf einer großartigen kreativen Idee aufbaut“, sagt David Jones, Global Chief Executive Officer von Havas & Euro RSCG, der in diesem Jahr der Jury vorsitzt.

Die übrigen sechs Löwen gehen an Wieden & Kennedy (Chrysler: „Born of Fire“) in Portland und Grey(Febreze: „Breathe Happy“) in New York, sowie an Leo Burnett (Diageo: „Watermark“) nach Sydney und an Abbott Mead Vickers BBDO (Snickers: „You’re not you when you’re hungry“) nach London.

Sehr viele Preise hat die Jury nicht vergeben; nur 92 Arbeiten waren überhaupt eingereicht worden. „Im Vergleich zum Vorjahr ist die Qualität der Einreichungen schlicht besser geworden“, sagt Jury-Präsident Jones, trotzdem seien noch immer viele Cases schlecht aufbereitet. Das dürfe im nächsten Jahr besser werden. Die Kategorie werde wachsen.

Michael Trautmann, für Deutschland in der Jury, glaubt wie sein Jury-Chef fest an den Erfolg von Creative Effectiveness. „Die Kategorie ist absolut relevant“, sagt der Gründer und Mitinhaber von Kempertrautmann in Hamburg. „Damit die Kunden sehen, dass Kreation und Effektivität Hand in Hand gehen. Und hier in Cannes nicht nur eine Selbstbeweihräucherung der Werber stattfindet.“

Dass die Festivalleitung diesen Schritt geht, findet er mutig und gut, dass auch Kunden in der Jury sitzen, die für gute Kreation aufgeschlossen sind. In diesem Jahr bewerten neben den Kreativen Vertreter von Fiat, Novartis, Diageo, Lenovo und Heineken die Arbeiten.

Die Löwen für Creative Effectiveness wurden am .Dienstagabend im Palais des Festivals vergeben. Farben gibt es noch keine, dafür ist die Kategorie noch zu klein.


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.