Außerdem für einen Grand Prix diskutiert worden sind „Van Gogh“ für Airbnb (auch das Projekt ist in Cannes mittlerweile bestens bekannt) sowie das Survivor-Poster für X-Box, berichtet die deutsche Jurorin Bettina Olf. In ihrer Jury galt wie schon bei den meisten die neue Cannes-Devise: Große, relevante Kampagnen auszeichnen. Mit insgesamt 285 Outdoor-Löwen gibt es 2016 deutlich mehr Gewinner als im Vorjahr, damals waren es nur 131. 

Design und Produktdesign: Überraschung für Deutschland

Eine kleine „Preissensation“ gab es 2016 auch in der jungen Disziplin Produktdesign, die in Cannes erst drei Jahre alt ist: Serviceplan gewinnt zwei der insgesamt elf vergebenen Lions – anders als in allen anderen Wettbewerben trennen die Veranstalter hier nicht nach Gold, Silber und Bronze. Serviceplan erhält einen Preis für einen Skipass, der Rettungssignale und Standort mitteilen kann (Auftraggeber: Ötztal Tourismus).

Den zweiten Löwen gab es für „Dot. The First Braille Smartwatch für Sehbehinderte.

Im Design-Hauptwettbewerb haben sich die Deutschen im Vergleich zum Vorjahr (sechs Löwen) mit insgesamt zehn Medaillen wieder gesteigert. Früher hatten sie in so gut wie jedem Jahr über zehn Löwen mit nach Hause nehmen können. Besonders erfreulich ist das Ergebnis in diesem Jahr für Jung von Matt: Die Agentur hat einen Gold- und zwei Silber-Löwen für „Falter/Inferno“ erhalten. Auf den Fall werden wir an anderer Stelle noch einmal gesondert eingehen, denn ursprünglich stammte die Arbeit von Jung von Matt/Donau, der österreichischen Niederlassung der Agentur.

Ein Design-Silberlöwe geht an Atelier Markgraph für den IAA-Auftritt von Mercedes-Benz. Cheil Germany gewinnt Design-Silber für Jägermeister-"Coolpack". BBDO punktet einmal mehr mit „Iconic Moments“ für Pepsi Light. Kolle Rebbe, traditionell in Design immer wieder für eine besondere Überraschung gut, bekommt vier Bronze-Löwen (Arbeiten: Ageing Wine Bottles und Tox Heavy Weight).


Autor: Daniela Strasser

Redakteurin bei W&V. Interessiert sich für alles, was mit Marken, Agenturen, Kreation und deren Entwicklung zu tun hat. Außerdem schreibt sie für die Süddeutsche Zeitung. Neuerdings sorgt sie auch für Audioformate: In ihrem W&V-Podcast "Markenmenschen" spricht sie mit Marketingchefs und Media-Verantwortlichen über deren Karrieren.