Ausstieg:
Folker Wrage geht mit Influencern fremd
Nach gut 24 Jahren Network-Dasein steigt Folker Wrage aus. Der Ex-CCO von Havas Zürich unterstützt nun das Influencer-Startup Ghostlamp.
Nach gut 24 Jahren war es Zeit für eine Zäsur. So viele Jahre seines Arbeitslebens hat Folker Wrage bei Networks verbracht, angefangen von OgilvyOne bis zu Havas. Zuletzt war er CCO in der Züricher Dependance der französischen Agenturgruppe. Ende August nun stieg der einstige Dialogwerber und in der Branche exzellent verdrahtete Kreative aus. „Ich gehe nicht komplett aus der Werbung, aber wollte mal etwas anderes tun, mein Netzwerk nutzen.“ Genau das tut er nun für Ghostlamp. Dahinter verbirgt sich ein isländisches Startup für Influencermarketing, das nun in der DACH-Region und in Osteuropa bekannter werden will. Mithilfe von Wrage als Repräsentanten. Er kann sich gut vorstellen, bei den Isländern auch finanziell einzusteigen.
Ghostlamp arbeitet mit sogenannten hyperlokalen Influencern, also nicht mit den sattsam bekannten Youtubestars und Möchtegernstars, sondern „mit den vielen, vielen Menschen, die für bestimmte Themen und Marken brennen“, so Wrage, und die dazu etwas sagen wollen und auch können. Der Clou: Das Zueinanderfinden von Influencer und Marke findet automatisiert statt. Kunden können sich dort anmelden und ihr Thema oder Produkt vorstellen. Via Algorithmus werden geeignete Kandidaten selektiert.
Mehr als eine Million Influencer sind über Ghostlamp aktuell zu finden. Das Spektrum der Aufgaben ist so groß wie das der Auftraggeber. Es reicht vom Bekanntermachen eines Restaurants in Paris bis zum Vorstellen des neuen Volvo-Kombis. Abgerechnet wird am Ende nach dem Impact der Kampagne. Den zu belegen ist Aufgabe des Influencers. In der Regel, so Wrage, fielen die Ergebnisse höher aus als die Vorgaben.
Die Unterstützung des Startups ist ein Feld, das Wrage beackert. Darüber hinaus berät er mit seiner Firma Wrage/Antwort weiter Agenturen, bevorzugt in Osteuropa. Dort hat er sich nicht zuletzt durch seine vielen Vorträge und Juryposten einen Namen gemacht.