Offener Brief an Ministry:
GWA nimmt Freibier-Agentur ins Gebet
Agenturen, die für Bier statt für Geld arbeiten: Super Idee, findet Ministry aus Hamburg. GWA-Geschäftsführer Ralf Nöcker sieht das ein bisschen anders.
Kreativleistungen für ein Bier: Was der Hamburger Agentur Ministry jede Menge Publicity eingebracht hat, hält der Agenturverband GWA eher für eine Schnapsidee. Sich "für nur ein paar Fässer Freibier quasi zu verschenken" helfe der Agenturbranche "nicht so wirklich", schreibt Geschäftsführer Ralf Nöcker in einem offenen Brief an Ministry-Chef Marco Luschnat.
Agenturen müssten ihre Honorare und Kalkulationen gegen immer stärkeren Druck aus den Einkaufsabteilungen rechtfertigen. Der Deal mit der Hamburger Craftbeer-Brauerei Landgang sei darum kein gutes Signal für den Markt, so Nöcker. Der GWA gönne Luschnat den Buzz um das Freibier, aber er hoffe, dass der Kunde irgendwann professionell zahlen werde - allein schon deshalb, "weil sich die Mitarbeiter damit schwertun könnten, nur Gerstensaft statt Gehalt zu bekommen."
Ministry hatte sich Mitte Mai öffentlich als Bier-Agentur angeboten und Getränke statt Geld verlangt:
Mit Landgang wurde man sich einig. Für 4 Fässer pro Monat gibt es werbliche Unterstützung. Mittelfristig ist ein Relaunch der Website geplant.
Ministry hat den Nöckers Brief inzwischen reagiert - ebenfalls auf Facebook. Tenor: Der Kunde zahle durchaus - nur nicht mit Geld, sondern mit dem Wert von 70 Fässern Bier. Alles was über den flüssigen Honorarrahmen hinausgehe, werde klassisch vergütet.