Der Schwerpunkt der neuen Healthcare-Unit liegt klar auf OTC-Produkte, auch wenn das eine oder andere verschreibungspflichtige Präparat mit im Portfolio ist. Dementsprechend wurden auch die Teams zusammengesetzt. Rupp: "Wir wollten Kollegen mit einer Affinität zu dem Bereich, aber keine Spezialisten." Eben Mitarbeiter wie Gabriele Schüle, Client Service Director, die international für Kunden wie Bayer, aber auch Henkel, Dr. Oetker und Inbev gearbeitet hat. Oder Rod Henriques. Der CD war zuvor bei Agenturen wie DDB Brazil, TBWA/ChiatDay oder Jung von Matt. Er betreute Kunden wie Mastercard, Coca-Cola, Nestlé und Mercedes. Die Kreativen in Düsseldorf sind nicht fest einzelnen Marken zugeordnet, sondern werden nach ihren Fähigkeiten für alle Kunden des Standorts eingesetzt.

Keine Unit ist eine Digitalinsel

120 Saatchi-Mitarbeiter zählt das Büro heute. Noch ist Toyota der wirtschaftlich dominante Auftraggeber. Aber die Abhängigkeit ist deutlich gesunken. Mittlerweile macht der Autobauer nur mehr rund 30 Prozent des Umsatzes aus. Möglich machen es Neukunden wie Vaillant, für den Saatchi international im Lead arbeitet. Düsseldorf, das steht für B-to-C-Kunden, während die 70-köpfige Saatchi Pro in Berlin für B-to-B-Kunden arbeitet. Was beide Büros eint: Jedes hat eigene digitale Kompetenzen aufgebaut. Der ursprüngliche Plan, an einem Standort eine Art digitalen Hub zu installieren, hat sich als wenig sinnvoll herausgestellt. Auch in der Hauptstadt gab es mit Zeiss, Hella und dem DG-Verlag attraktives Neugeschäft. Mit dem Ergebnis für 2016 ist Rätsch sehr zufrieden. Die Hälfte des Umsatzes kommt von Neukunden, sagt er. Viele davon werden aus Deutschland heraus geführt.

Dieser Artikel erschien zuerst in der "Kontakter"-Ausgabe 20/2016 vom 6. Oktober 2016.


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.