Executive Creative Director:
Leo Burnett holt Jung von Matt-CD Robert Andersen
Leo Burnett holt mit Robert Andersen einen ausgewiesenen Digitalexperten von Jung von Matt nach Frankfurt. Als Executive Creative Director soll der 41-Jährige Kreativchef Andreas Pauli unterstützen.
Er hat in den Hipstervierteln des Landes gelebt. Jetzt ist Robert Andersen aufs Dorf gezogen, in die Nähe von Frankfurt. "Ich hatte Angst, dass es diese Stadt mit Berlin und Hamburg nicht aufnehmen kann", sagt der Kreative, der schon im Oktober bei Leo Burnett als Executive Creative Director angefangen hat. "Da wohne ich lieber gleich auf dem Land." Mit Familie.
So ist er. Andersen, 41 Jahre alt, macht sein eigenes Ding und ist gut darin. Deshalb hat ihn Andreas Pauli geholt. Der Kreativchef von Leo Burnett brauchte einen Ersatz für Christoph Riebling, der Anfang des Jahres zu Isobar nach Düsseldorf gewechselt war.
Mit Matthias Fickinger, zweiter Executive Director von Leo Burnett, führt Andersen die Kreation in Frankfurt auf Kunden wie Philip Morris, Dunlop, Samsung und Lidl. Fickinger kommt aus der Klassik. Andersen, der zwölf Jahre als Kreativchef für Exozet, zum Schluss als CD für die Digitalabteilung von Jung von Matt gearbeitet hat, soll den Blick aufs Digitale haben. "Und uns challengen", wie Pauli sagt. "Wir wollen hier einiges angehen, strukturell und personell."
Pauli war in den vergangenen Jahren sehr mit McDonald's beschäftigt. Für die Fastfoodkette haben Leo Burnett und Thjnk eine eigene Agentur in München gegründet, Leo's Thjnk Tank. Der Aufbau ist abgeschlossen, das Ding läuft. Jetzt will sich Andreas Pauli wieder mit vollem Einsatz um Leo Burnett kümmern. Andersen soll ihm dabei helfen.
Was der vorhat, sagt er noch nicht. Nur soviel: Kreativchef Andreas Pauli und Andrea Albrecht (CEO) hätten ihm beide versprochen: Veränderungen sind möglich. Andersen will Leo Burnett vor allem im Kreativranking nach oben bringen. 7+ heißt das im hauseigenen Ranking der Networkagentur, darunter geht nichts.
"Werbung muss Menschen berühren", sagt Robert Andersen. Ihr Verhalten, ihre Einstellungen will er prägen. Ähnlich wie Always das mit #Likeagirl geschafft hat. Die Kampagne hat er sich zum Vorbild gemacht.
Und Andersen kann das auch, im Netz nach Insights forschen, die Kommunikation darauf ausrichten. Mit dem Business-Problem des Kunden im Kopf. Er kann auch gut Geschichten erzählen. Etwa: "Ich wohne jetzt zwischen Friedhof und Pferdekoppel. Zwei Ponys gibt es, sie heißen Pascha und Pico. Pico hat ein bisschen Übergewicht."
Das ist Robert Andersen: eigen, trotzdem charmant und sicher ein Gewinn für Leo Burnett.