Automobilmarketing:
Mercedes-Etat weg: Jung von Matt unter keinem guten Stern
Schock in Hamburg: Jung von Matt muss den wichtigsten Etat abschreiben: Ab Sommer 2015 sind die Hamburger nicht mehr Lead-Agentur von Mercedes.
Jung von Matt muss den wahrscheinlich wichtigsten Etat abschreiben: Ab Sommer 2015 sind die Hamburger nicht mehr Lead-Agentur von Mercedes. Für die Marke mit dem Stern hatte JvM 2006 sogar die langjährige Zusammenarbeit mit BMW beendet. Jetzt stehen die Hamburger mit ziemlich leeren Händen da; sie werden von Mercedes aber künftig noch für Kommunikationsaufgaben außerhalb der klassischen Kampagnen beschäftigt, darunter Online-, Mobile- und Literatur-Projekte.
Jean-Remy von Matt ("Es ist immer schade, wenn eine Mercedes-Fahrt endet") hofft jetzt auf einen neuen Kunden aus der Automobilbranche. "Wir rechnen damit, dass unsere aktuelle Position in den Kreativrankings und unsere einzigartige Automobilkompetenz uns neue Chancen eröffnet", so der Agenturgründer. Auch CEO Peter Figge zeigt sich kämpferisch. "Wir werden bis zum letzten Augenblick mit Vollgas für Mercedes arbeiten", sagt er im Gespräch mit W&V Online.
Die Agentursuche gestaltet sich bei Mercedes unerwartet schwierig. Nicht nur Jung von Matt ist aus dem Kampagnen-Rennen, auch die Konkurrenten BBDO und Heimat konnten sich dem Vernehmen nach nicht durchsetzen. Man habe zunächst "den Kreativmarkt sondiert" und sich "mit zahlreichen Agenturen ausgetauscht", so Mercedes-Kommunikator Tobias Müller auf W&V-Anfrage. "In einem nächsten Schritt werden wir uns Gedanken machen, wie eine für uns optimale Agenturkonstellation aussehen könnte".
Jung von Matt steht im kommenden Jahr auch ein Führungswechsel bevor: CEO Peter Figge will sich auf internationale Aufgaben konzentrieren, neuer starker Mann im Deutschland-Geschäft wird der bisherige Ogilvy-Chef Thomas Strerath.
Über die Schwierigkeiten bei Jung von Matt hatte W&V am 3. November ausführlich in einer Titelgeschichte berichtet: "Die fünf Probleme des Peter Figge".
(fz/kr)