Kreation des Tages:
Misereor: Mit Mini-Delikatessen gegen den Hunger in Ostafrika
Die Haute Cuisine lockt und schockt. Weihnachtsmarktbesucher genießen ein Gericht(chen) von Jan-Phillip Cleusters. Bis ihnen der Starkoch den Appetit verdirbt. Bemerkenswerte Aktion von Kolle Rebbe und Misereor.
Die Adventszeit war mal eine Fastenzeit, kaum zu glauben. Heute dreht sich vor, an und nach Weihnachten alles ums Essen. Insbesondere Deutschlands Weihnachtsmärkte fahren auf mit Glühwein und Lebkuchen, Bratwurst und Flammkuchen, Pommes und Curry. Es gibt nichts, was es nicht gibt. In einer solchen Umgebung auf den Hunger in der Welt aufmerksam machen zu wollen, grenzt an Wahnsinn. Misereor wagt es trotzdem.
Zusammen mit der Hamburger Agentur Kolle Rebbe hat das katholische Hilfswerk eine bemerkenswerte Aktion gestartet, die für Gesprächsstoff auf den Weihnachtsmärkten sorgt. Starkoch Jan-Phillip Cleusters kocht dort in seinem mobilen Restaurant "Le Petit Appétit" auf. Der Clou: Er bereitet seine Gerichte für die Puppenstube zu, Miniportionen, köstlich, aber winzig. Entenburger und Rotkohl. Wer die Kleinigkeiten genossen hat, bekommt zum Schluss die Rechnung präsentiert. Auf der steht allerdings nicht der Preis, sondern eine Kalorienangabe verbunden mit dem Hinweis, dass das, was man da soeben genüsslich verkostet hat, in etwa der täglichen Nahrung eines hungerleidenden Kindes in Ostafrika entspricht. Das ist ein Schock für die meisten. Sehen Sie selbst:
Die Aktion treibt die Leute um, schreckt aber nicht ab. Sie ist intelligent genug, die Leute zum Nachdenken zu bringen und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Kolle Rebbe hat das Konzept entwickelt und mit Unterstützung der Markenfilm die Aktion organisiert und durchgeführt. Die mediale Verbreitung übernimmt die Hamburger Agentur Mhoch4, die sendefähige Bewegtbildformate produziert und sie verschiedenen Redaktionen und Online-Plattformen anbietet.