Ob es Zufall ist, dass Scholz & Friends mit seiner "Denkpause" an die Öffentlichkeit geht, nachdem vor wenigen Tagen Jung von Matt-Kreativchef Jean-Remy von Matt erklärt hatte, nur mehr alle zwei Jahren Awardshows mit Arbeiten beschicken zu wollen und den so eingesparten Millionenbetrag in eine "Akademie für innovative Kommunikation" zu stecken? Ja, sagt S&F-Chef Frank Michael Schmidt. Es habe keine Absprache gegeben. Der eigene Plan sei schon vor Monaten diskutiert und einstimmig vom Vorstand verabschiedet worden. Allerdings räumt er ein, dass es Jung von Matts Vorpreschen leichter macht, das eigene Vorhaben nun auch umzusetzen.

Wiederholt haben Agenturen in den vergangenen Jahren versucht, Mitstreiter dafür zu gewinnen, dass nur mehr bei einer kleinen Anzahl Wettbewerbe eingereicht wird. Bislang stets ohne Erfolg. Zuletzt war es Ogilvy-Kreativchef Stephan Vogel, der mit einem derartigen Ansinnen Schiffbruch erlitt. Auch ist zu bezweifeln, ob deutsche Network-Agenturen mitziehen. Sie haben oft klare Vorgaben, bei den Leistungsshows mitzumachen und müssen sich teils mit ihrer Ausbeute intern messen lassen.

  


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.