Agenturkultur:
So arbeitet es sich bei ... KNSKB+
Die Alster ist eine allgegenwärtige Heimat für KNSKB+. Vielleicht liegt es an der Aussicht, dass die Kollegen lange bleiben.
Alsterblick von St. Georg aus - damit kann KNSKB+ durchaus mal angeben. Und auf der Dachterrasse ist auch viel Raum, um noch die extra Runde nachzudenken und nichts Schnelllebiges, sondern Nachhaltiges produzieren. Personal-Chefin Vanessa Habermann über Pro-Bono-Projekte, Kollegenzusammenhalt und geregelte Arbeitszeiten. Nummer 27 der Agentur-Porträts.
Gibt es in Ihrer Agenturgruppe Berufsfelder und Jobs, die lange unbesetzt bleiben und für die Sie händeringend nach Personal suchen? Wenn ja, wie lange sind die Stellen unbesetzt? Und was machen Sie, um genau dort Leute zu finden?
Über unser gutes Netzwerk und Mitarbeiter-Empfehlungen bekommen wir häufig sehr gute Tipps. Und dank unserer Kooperationen mit Hochschulen knüpfen wir immer wieder direkten Kontakt mit Studenten und Absolventen. Aber ich muss auch sagen: Besonders schnell in der Besetzung offener Stellen zu sein, ist nicht das oberste Ziel. Uns ist es wichtig, dass neben aller fachlichen Qualifikation die neuen Mitarbeiter gut zu uns passen, dieselben Ideale teilen und neue Impulse setzen.
Haben Sie ein Patentrezept für die Bildung einer starken Arbeitgebermarke gefunden? Welches ist Ihres?
Das beste Aushängeschild und das überzeugendste Argument für eine Agentur sind und bleiben zufriedene Mitarbeiter. Sie sind die authentischsten Botschafter. Es fängt daher bei der täglichen Arbeit an. Wir schaffen ein kreatives Umfeld für unsere Mitarbeiter, in dem sich jeder einbringen kann und Menschen gern arbeiten. Dabei richten wir uns immer nach dem Grundsatz "Nachdenken lohnt sich". Wir denken erst
und handeln dann. Das macht unsere Arbeit effizient, unsere Strategien nachhaltig, unsere Kampagnen spitz und unsere Geschichten relevant. So erreichen wir für Marken das denkbar beste Resultat.Besonders reizvoll ist für Bewerber und neue Kollegen das enge Zusammenspiel unserer drei Agenturen – Strategy, Campaigning und Content – aus dem neue und innovative Angebote für unsere Kunden entstehen.
Was tun Sie konkret zur Mitarbeiterbindung? Gibt es bei ihnen die Möglichkeiten zu a, Home-Office; b, Sabbaticals; c, Urlaub nach Wunsch; d, flexiblen Arbeitszeiten; e, Job-Tausch mit anderen Niederlassungen, bzw. Partner-Unternehmen; f, für eigene Herzensprojekte außerhalb des bezahlten Kundengeschäfts; g, bezahlte Überstunden?
Ob Home Office, verschiedene Teilzeitmodelle oder auch mal eine längere Auszeit – wir haben bisher immer eine Möglichkeit gefunden, um den Agenturalltag optimal in die jeweilige Lebenssituation unserer Mitarbeiter zu integrieren. Das ist eine Win-Win-Situation: Mitarbeiter fühlen sich wohl und sind motiviert, und das bringt uns als Agentur dann ebenfalls weiter.Um den Austausch unter den Kollegen zu fördern, bieten wir die Möglichkeit, agentur und- standortübergreifend "interne Praktika" in anderen Abteilungen zu absolvieren. So kann man auch mal in die Abteilungen reinschauen, mit denen man im Arbeitsalltag
weniger Berührungspunkte hat.
Wir leben Kommunikation und Kollaboration. Dafür haben wir vor zwei Jahren auch den "Club25" gegründet. Eine Gruppe von Kollegen, aus deren Kreis immer wieder Impulse für ein bereicherndes Miteinander kommen. Jeder Mitarbeiter kann sich und seine Ideen dort einbringen. Neben den Kundenprojekten unterstützen wir aktuell auch ein Startup und setzen uns pro bono für einige gemeinnützige Projekte ein. Mit der Neven Subotic Stiftung arbeiten wir zum Beispiel schon seit einigen Jahren zusammen – das ist für viele Kollegen ein echtes Herzensprojekt.
Kletterwand, Baumhaus, Sterne-Kantine – was gibt es bei Ihnen an unüblichen
Incentives für Mitarbeiter?
Bei vielen punkten wir schon mit unseren Standorten. In Hamburg gibt es einen unfassbar schönen Alsterblick und in Essen ein Büro auf dem Weltkulturerbe Zollverein, direkt am ehemaligen Förderturm. Hier in Hamburg sitzen wir außerdem mitten auf der Langen Reihe in St. Georg. Das ist quasi eine Multikulti-Kantine mit täglich neuen Gastro-Möglichkeiten. Für kreative Pausen haben wir unseren "Freiraum", ausgestattet mit Spielkonsole, Apple TV und Gadgets wie z.B. VR-Brillen. Wir versuchen als Team so oft wie möglich fernab des Schreibtisches zusammenzukommen. Zum Beispiel beim gemeinsamen Sport: Wir haben eine Personal Trainerin für unsere wöchentliche Laufgruppe, und einmal die Woche bieten wir Yoga an.
Ein regelmäßiges Format bei uns ist der "Blue Moon". Das sind von Mitarbeitern organisierte Mottopartys. Da wird schon mal ein Foodtruck oder ein Barkeeper zur Agentur bestellt oder ein ganzes Stockwerk in ein britisches Pub oder ein Gruselkabinett verwandelt. Etwas ruhiger geht es bei gemeinsamen Film- und Serienabenden zu. Eine beliebte Aktion für die Mittagspause ist unser sogenanntes "Col de KNSKB+".
Dafür stellen wir agentur- und gewerkübergreifende Gruppen zusammen, laden sie zum Mittagessen ein und bringen so Kollegen an einen Tisch, die sich bisher vielleicht kaum kannten.
Wir erfassen Sie die Mitarbeiterzufriedenheit? Welche Ihrer Errungenschaften sind den
Mitarbeitern besonders wichtig?
Am wichtigsten ist uns der persönliche Austausch, ein gutes Miteinander und eine offene Feedbackkultur. Zusätzlich finden regelmäßig Mitarbeitergespräche statt. Die Mitarbeiter schätzen vor allem das gute Teamplay, das Arbeitsklima und die geregelten Arbeitszeiten bei uns in den Agenturen.
Hand aufs Herz: Wie ist bei Ihnen die Frauenquote? Wie hoch ist die Quote der Mitarbeiter über 45? Und unter 25? Wie lange bleibt ein Mitarbeiter im Schnitt?
Die Frauenquote liegt bei uns in der Agenturfamilie bei insgesamt 54,4 Prozent. Besonders stolz sind wir auf den Anteil der Frauen in der Führungsebene: 40,7 Prozent. 20 Prozent unserer Mitarbeiter sind über 45 und 10 Prozent unter 25 Jahre alt. Mit der durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit unterscheiden wir uns wohl von vielen Agenturen. Bei KNSK liegt sie bei 8 (!) Jahren. Da können die beiden jüngeren
Marken, KNSK Brand Lab (Gründung 2012) und Bissinger+ (Gründung 2013) natürlich noch nicht mithalten, insgesamt ergibt sich aber trotzdem eine durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von etwa 6 Jahren.
Clean-Desk-Policy oder ganz persönliche Schreibtische? Wie steht Ihre Agentur zu dem Thema?
Wir setzen auf klare und moderne Architektur mit viel Glas und offenen Flächen, das stärkt den Austausch. Gerade die vielen Glasflächen erfordern allerdings auch ein gewisses Mindestmaß an Ordnung – schon aus Datenschutzgründen.
Wie stehen Sie zur internen Offenlegung aller Gehälter im Unternehmen? Und wenn ja,
was verdient ein Berufseinsteiger bei Ihnen im ersten Jahr?
Bei uns werden Gehälter nicht offengelegt. Wir zahlen faire und marktübliche Gehälter, die in Bezug auf die Erfahrungen, Leistungen und das Aufgabengebiet der Mitarbeiter individuell ausgehandelt werden.
Dann wollen wir natürlich wissen: Was verdient ein Junior bei Ihnen im ersten Jahr?
Wir suchen von Zeit zu Zeit Junioren in der Kreation, in der Beratung, in der Strategie, in der Redaktion oder im UX-Design. Und so verschieden wie die Gewerke, so verschieden sind auch die Erfahrungen, die Junioren bereits mitbringen und so unterschiedlich können auch die Juniorengehälter ausfallen. Eins gilt aber immer: Die Gehälter liegen im guten GWA-Schnitt.
Mehr Agenturporträts, u.a. von Jung von Matt, Scholz & Friends und Serviceplan finden Sie in unserem Dossier Arbeitswelt Agenturen.
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