"Anhand des DiSC-Persönlichkeitsmodells haben wir in den Workshops die vier unterschiedlichen Typen  - dominant, initiativ, stetig, gewissenhaft - innerhalb der Führungsriege identifiziert", erzählt Steinberg. "Hier gab es einen Aha-Effekt, denn wer erkennt, dass andere Menschen ganz unterschiedlich funktionieren als man selbst, kann auch besser auf Kollegen und Mitarbeiter eingehen und Konflikte vermeiden." Auch das gemeinsame Entwickeln von internen Abläufen und Tools habe geholfen, die Führungskräfte stärker an einem Strang ziehen zu lassen.

4.    Das Thema Führung in den Alltag integrieren

Eine andere Schwierigkeit bei der Umsetzung des Leadership-Programms bestand darin, das Thema in den Arbeitsalltag zu integrieren. Dafür bildeten die Teilnehmer auf ihrer Ebene Gruppen, um sich über das Training hinaus austauschen zu können. "Anfangs funktionierte das nur sehr schleppend und den Teilnehmern fiel es schwer, die nötige Zeit dafür einzuräumen. Mit der Zeit erkannten sie jedoch, wie wichtig dieser Austausch war und integrierten die Treffen mehr und mehr in ihren Alltag", erzählt Steinberg. Hier wurden konkrete Problemstellungen aus der Agentur herausgegriffen und diskutiert, um zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen. Beispielsweise wurde besprochen und festgelegt, welche Skills auf welchem Job-Level in den einzelnen Teams notwendig sind – eine wichtige Grundlage für Mitarbeiterentwicklung und Recruiting. Regelmäßiger Austausch der Kollegen der Führungsebene trägt maßgeblich dazu bei, dass die Führungsmannschaft auf dem gleichen Wissensstand ist und den Mitarbeitern gegenüber einheitlich und authentisch auftreten kann. Auch eine ähnliche Einschätzung und Einordnung von Situationen hilft dabei, Konflikte zu vermeiden und das Betriebsklima zu stabilisieren.

5.    Führung: Learning by doing

"Ein Leadership-Training ist kein Allheilmittel, das sämtliche Konflikte in der Agentur verhindert. Natürlich gibt es auch weiterhin Meinungsverschiedenheiten oder Missverständnisse", sagt Kerstin Steinberg. Die gelernten Inhalte seien für die Führungskräfte jedoch immer wieder Motivation und Ansporn, sich mit den anderen auszutauschen und dabei gemeinsame Probleme und Herausforderungen zu erkennen und anzugehen. Die modulare Struktur des Programms habe sich in der Vergangenheit sehr bewährt: Die Inhalte wurden und werden immer wieder den aktuellen Gegebenheiten und Herausforderungen angepasst.


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Autor: W&V Redaktion

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