BMW wollte aber weder den Amerikaner Lester noch amerikanische Fallstudien, noch die Präsentation in englischer Sprache. Was tun? Wir baten Lester seine Präsentation niederzuschreiben.  Das tat er sonst nie. Er war ein begnadeter Redner und sprach immer frei. Und wir baten Wunderman NY ein Video (Beta Max/VHS) mit Lester's Speech, aber unseren Layout-Vorschlägen, zu erstellen. In Deutschland unterlegten wir die englische Stimme von Lester mit deutscher Sprache - der Synchronsprecher hat mehrere Herzattacken bekommen.

Dann "tanzten" wir an bei BMW mit beeindruckender Technik (Projektor, VHS-Gerät, Audio-Geräten etc.): Manfred Heuser, ein Etatdirektor, ein CD, zwei technische Assistenten. Lester und ich blieben außer Sichtweite im Wagen. Für alle Fälle abrufbereit. Die BMW-Teilnehmer waren von der Vorstellung (der Show-Präsentation im klassischen Sinne wäre übertrieben) verblüfft, aber höchst zufrieden. Als Manfred Heuser die "Manipulation" lüftete, wollten sie Lester unbedingt sehen.

Wir waren aber nach zweieinhalb Stunden weggefahren. Das Gespräch gab es dann tags darauf. Der Etat blieb zwei Jahre bei uns.

Lester konnte faszinierend überzeugen, selbst mit geliehener deutscher Stimme!


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.