
Abschied von Florian Grimm :
Zäsur für GGH Mullen Lowe
Nach mehreren Monaten Auszeit kehrt Kreativ-Geschäftsführer Florian Grimm nicht mehr zu GGH zurück. Sein Partner Benedikt Holtappels muss jetzt die Nachfolge organisieren.

Foto: GGH Mullen Lowe
Keine eineinhalb Jahre nach dem Rückzug von Nils Gallun verabschiedet sich der nächste Altgesellschafter: Kreativchef Florian Grimm verlasse GGH Mullen Lowe sofort und "in bestem gegenseitigen Einvernehmen aus rein privaten Gründen", teilte die Hamburger Agentur am Mittwoch mit. Vom ursprünglichen Inhaber-Team ist jetzt nur noch CEO Benedikt "Bene" Holtappels an Bord.
Grimm, Gallun und Holtapples hatten GGH 2014 an die Interpublic-Tochter Lowe verkauft, waren aber Geschäftsführer geblieben.
Florian Grimm gehörte allerdings nicht zum Gründungs-Duo; er kam erst 2003 in die Agentur. Vorher arbeitete er für Springer & Jacoby. Der 47-Jährige hat im Lauf seiner Karriere über 100 Awards gesammelt. Zu seinen größten Erfolgen zählt die mit Preisen überhäufte Aktion "Rechts gegen Rechts", die gemeinsam mit Grabarz & Partner entwickelt wurde. Zuletzt holte er 2017 einen Silbernen Löwen in Cannes für den Radio-Spot "Ikea Storage Adventures." Im Januar diesen Jahres nahm er sich bei GGH eine Auszeit. Als Minderheitsgesellschafter bleibt er der Agentur aber erhalten.
Grimms Aufgaben werden zunächst auf die Kreativdirektoren verteilt. Mittelfristig soll es aber wieder einen Chief Creative Officer geben.
Für Benedikt Holtappels ist Grimms Weggang "eine Zäsur". Seine "kreativen Einfälle, sein schräger Humor und sein Wille, nie aufzugeben, werden mir und der Agentur fehlen", sagt er. Es gebe aber Dinge im Leben, "die wichtiger sind als der Job."
GGH Mullen Lowe beschäftigt rund 100 Mitarbeiter in Hamburg, Frankfurt und München. Auf der Kundenliste stehen u.a. E.ON, Fielmann, Ikea, Unilever und Union Investment. Bis 2016 betreute GGH die Volkswagen-Tochter Seat.