BVDW: Fachgruppe Audio Digital soll Gattung etablieren
Der Markt für digitale Musikangebote wächst – doch die Werbeumsätze halten mit dem Nutzungsanstieg nicht mit. Eine neue Fachgruppe des BVDW soll mit Standards dem Markt helfen und vergleichbare Mediawährungen schaffen.
Mit einer neuen Fachgruppe will der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) die Gattung Audio Digital voranbringen: Das bestehende Lab für Audio und Radio wird ausgebaut zur Fachgruppe Audio Digital. Diese soll die Gattung im Online-Werbemarkt etablieren und Standards sowie Mediawährungen schaffen. Den Vorsitz übernimmt Rainer Henze (Laut). Als Stellvertreter wurden Frank Nolte (RMS) und Bernhard Bahners (Radio.de) gewählt.
"Die Gattung 'Audio Digital' bildet im Prinzip alle online verfügbaren und IP-basierten Hörangebote ab", sagt Henze. "Webradio, On-Demand-Musik oder personalisierte Aggregatoren – die verschiedenen Marktakteure all dieser Angebotsformen sind in der Fachgruppe im BVDW vertreten." Die steigende Bedeutung digitaler Musikangebote zeigt nicht nur der nach wie vor schwelende Streit zwischen Gema und Anbietern um Tarife und Vergütungshöhen. Mit Marken wie Spotify oder Rdio sind in diesem Jahr auch einige internationale Player in den deutschen Markt eingestiegen, deutsche Unternehmen wie Radio.de verzeichnen starkes Nutzerwachstum.
"Über 21 Millionen Deutsche haben im vergangenen Jahr Radio über das Internet gehört", sagt Henze. "Der digitale Audiokanal bietet zugleich spannende neue Wege zur Kommunikation im Mediamix, nur werden die Hörer hierzulande bislang noch wenig von Werbungtreibenden über Audio Digital angesprochen." Dabei sollen Standards und Beiträge zur Schaffung von Media-Währungen helfen. "Wir müssen vor allem unser Vokabular aufräumen. Hier herrscht – wie im Medium selbst – eine fröhlich bunte Vielfalt", sagt Henze. Die Bündelung der Kräfte der Marktakteure soll dabei helfen und mit mehr Transparenz die Basis für Wachstum legen. "Sobald im ersten Schritt die Weichen für technische Standards zur Ausweisung von Stream-Abrufen gestellt sind, folgt im zweiten Schritt bei der Entwicklung einer Media-Währung die Zusammenarbeit durch eine am Markt anerkannte Institution", erläutert der Fachgruppen-Vorsitzende. Gespräche mit Vertretern von ag.ma und AGOF sind ebenfalls geplant. Denn Werbungtreibenden ist wie stets, wenn es um das Thema Währungen geht, natürlich an intermedialer Vergleichbarkeit gelegen – in diesem Fall Anknüpfpunkte an Radio- und Online-Währungen.