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Ehemalige CIA-Agentin will Twitter kaufen
Mit einer Fundraising-Aktion will eine Amerikanerin eine Milliarde Dollar einsammeln, um als neue Twitter-Besitzerin den Account von US-Präsident Trump zu sperren.
Das dürfte wohl eine der ambitioniertesten Crowdfunding-Kampagnen bisher sein: Die ehemalige CIA-Agentin Valerie Plame will eine Milliarde Dollar einsammeln, um damit den Kurznachrichtendienst Twitter zu kaufen. Ziel der Aktion: Plame, die vor 14 Jahren – offenbar durch ein Informationsleck im Weißen Haus – enttarnt worden war, will das Nutzerkonto des derzeitigen US-Präsidenten Donald Trump sperren. "Wir brauchen nicht bis 2020 zu warten, um ihn zum Schweigen zu bringen", verkündete Plame auf ihrem Account.
Die dafür erforderliche Milliarde sei nur "ein kleiner Preis, um Trumps mächtigstes Megafon wegzunehmen." Trump verkündet bekanntlich Entscheidungen gerne via Twitter - nutzt ihn aber auch häufig für Provokationen, die mancher als nicht ungefährlich ansieht.
Die Kampagne läuft bei der Fundraising-Plattform Gofundme noch etwas langsam an. Innerhalb einer Woche wurden rund 33.400 Dollar gesammelt, knapp 1000 Menschen haben bisher gespendet, viele davon anonym. Den meisten ist der Zweck 10 bis 30 Dollar wert, einige steuern aber auch größere Summen bei.
Twitter kostet etwas mehr
Einigen der Spender geht die Aktion noch nicht weit genug: "Warum mit Trump aufhören?" schlägt etwa Spenderin Sarah Laing vor. "Schmeißt alle Twitter-Trolle raus, und die Welt wird ein glücklicherer Ort." Und Ody Blankendaal spendet wohl auch, um zu sehen, was passiert: "Lets see how much he hates the media when his twitter account is gone."
Dass Plame den Dienst tatsächlich kaufen wird, ist natürlich unwahrscheinlich – zumal der Marktwert von Twitter momentan auf zwölf Milliarden Dollar geschätzt wird. Plame will vermutlich eher ein Zeichen mit der Aktion setzen – und Twitter unter Druck setzen, den Account des Präsidenten tatsächlich zu sperren. Alternativ möchte sie mit der eingesammelten Summe Anteile an Twitter kaufen und bei den Aktionärstreffen das Thema ansprechen. Sollte mehr als die erhoffte Milliarde zusammen kommen, will Plume den Überschuss selbst spenden: an Global Zero, eine Nonprofit-Organisation gegen den atomaren Krieg.
Gofundme-Kampagnen haben keine Deadline – Plame kann also noch einige Zeit weiter sammeln.