Streit um Adblocking:
Eyeo pöbelt gegen Facebook
Die Reaktion kam prompt: Gestern kündigte Facebook an, Werbeblocker technisch zu umgehen. Kurz danach warnt Eyeo, Anbieter von Adblock Plus, vor einem "Katz-und-Maus-Spiel".
Die Reaktion kam prompt: Gestern kündigte Facebook an, Werbeblocker technisch zu umgehen. Kurz danach warnt Eyeo, Anbieter von Adblock Plus, vor einem "Katz-und-Maus-Spiel". Dabei will die Kölner Firma die Fehde mit dem US-Giganten nicht selbst führen, sondern erwartet eine Reaktion der Community.
Wenn Facebook jetzt auch Nutzern von Werbeblockern Werbung aufzwingen wolle, sei dies "ein bedauernswerter Schritt, da hier gegen die Entscheidung der Nutzer gehandelt wird", erklärte Ben Williams, Sprecher des Kölner Unternehmens Eyeo, das den populären Webeblocker Adblock Plus anbietet.
Nach Einschätzung des Unternehmens stelle die Neuerung kein großes Problem dar. "Die Konsequenzen bleiben vorerst abzuwarten, schließlich besteht das Katz-und-Maus-Spiel, seitdem Spammails gelernt haben, Spammail-Filter zu umgehen." Das Aufzwingen von Werbung werde weder für die Nutzer noch für Publisher und Werber einen Mehrwert haben.
Facebook hatte angekündigt, Werbeblocker bei der Nutzung des Dienstes auf einem Desktop-Rechner oder Laptop zu umgehen. Gleichzeitig kritisierte Facebook die Praxis, dass die Betreiber von Werbeblockern Geld dafür kassieren, dass sie bisher blockierte Werbeanzeigen zulassen.
Eyeo will sich nun nicht selbst an der Abwehr der Facebook-Maßnahme beteiligen. "Wir gehen davon aus, dass die Community eine Antwort finden wird." Bei "Adblock Plus" pflegen nach Angaben von Eyeo Freiwillige die Liste der "akzeptablen Werbung", die nicht blockiert wird.
am/dpa