f8 Developer Conference:
Facebook rüstet den Messenger zum Allzweck-Tool auf
Dem Facebook Messenger steht noch eine glänzende Karriere bevor: Das Tool wird aufgepimpt und wird nun auch für Unternehmen interessant. Was er sonst noch in der Pipeline hat, erzählte Mark Zuckerberg auf der f8-Developer Conference.
Dem Facebook Messenger steht noch eine glänzende Karriere bevor: Das Tool wird aufgepimpt und wird nun auch für Unternehmen interessant. Ursprünglich hatten die Nutzer die Einführung des Kurzmitteilungsdienstes Messenger nur mit Zähneknirschen hingenommen. Jetzt offenbart sich der weitreichende Plan hinter dem Schritt. Was er sonst noch in der Pipeline hat, erzählte Unternehmenschef Mark Zuckerberg auf der f8-Developer Conference, die gerade in San Francisco stattfindet.
So sehen die Neuerungen beim Messenger aus: Das Teilen animierter Bilder, Videos und anderer Multimedia-Inhalte wird vereinfacht. Externe App-Entwickler können ab sofort ihre eigenen Anwendungen in den Messenger integrieren. Das sorgt für eine enorme virale Verbreitung, weil die Nutzer angezeigt bekommen, ob etwa ein Bild, das sie von einem Freund erhalten, mit einer App bearbeitet wurde.
Außerdem sollen Unternehmen über den Messenger mit ihren Kunden kommunizieren können. Zum Beispiel könnten Online-Händler über Facebooks Kurzmitteilungsdienst Versand-Informationen an die Käufer schicken, erläuterte Messenger-Chef David Marcus. Genauso könnten Kunden auf diesem Weg Reklamationen loswerden. Mit einem Erfolg der Ausbaupläne könnte Facebook die Nutzer dazu bringen, noch mehr Zeit auf seiner Plattform zu verbringen und Teile ihrer täglichen Kommunikation zum Beispiel aus der E-Mail in den Messenger zu verlegen.
Facebook hat weltweit knapp 1,4 Milliarden Nutzer, der Messenger kommt auf über 600 Millionen. Die Messenger-Neuerungen bewertet Marc Hoeft, Commercial Director Germany bei Marin Software, positiv und betont die Chancen für Unternehmen: "Werbetreibende können sich hier durch eine frühe Adaption einen Vorsprung vor Wettbewerbern aufbauen und trotz steigender Informationsflut potenzielle Kunden erreichen. Vorreiter sind hier asiatische Messaging-Dienste, wie z.B. We Chat mit denen man aus der Anwendung heraus bereits Hotelzimmer und Kinotickets buchen und Sonderangebote bestimmter Retailer kaufen kann."
Im heiß umkämpften Bewegtbild-Markt will Zuckerberg mit seinem neuen Videoplayer punkten. Künftig können Videos direkt hochgeladen werden. Damit will Facebook die Konkurrenz zur Google-Plattform Youtube für sich entscheiden. Auch für die Vermarktung ist der Videoplayer ein Pluspunkt.
App-Entwicklern erlaubt Facebook einen genaueren Blick hinter die Kulissen. Sie bekommen kostenlose Software-Werkzeuge, um die Aktivität ihrer Nutzer auszuwerten.
Zuckerberg kündigte bei der Entwicklerkonferenz an, dass bei Facebook bald auch 360-Grad-Videos unterstützt werden sollen. Dabei werde in Zukunft auch die Technologie hinter der 3D-Brille Oculus eine Rolle spielen, die das Eintauchen in virtuelle Welten erlaubt.
Facebook hatte Oculus im vergangenen Jahr für rund zwei Milliarden Dollar gekauft. Ein Studio experimentiert bereits mit animierten Kurzfilmen für die Oculus-Brille. Bisher wird sie allerdings nur in einem Bausatz für Entwickler angeboten. Wann sie auch für Verbraucher zu kaufen sein wird, ist weiterhin unklar.
am/dpa