Intel ist bereit, für Mobileye tief in die Tasche zu greifen: Der Kaufpreis von 63,54 Dollar pro Aktie bedeutet einen Aufschlag von gut einem Drittel auf den Schlusskurs vom Freitag. Es ist der bisher größte Deal in der israelischen Tech-Industrie.

In der Autobranche gibt es verschiedene Konzepte dafür, wie Roboterwagen ihre Umgebung erkennen sollen. Unter anderem die Google-Schwesterfirma Waymo und Ford setzen auf rotierende Laser-Radare, die das Umfeld abtasten. Andere Hersteller planen mit einer Kombination aus Radar-Sensoren und Kameras - und hier kommt Mobileye ins Spiel. Das israelische Startup rüstete ursprünglich auch Teslas Fahrassistenten Autopilot mit seinen Kameras aus, beendete jedoch die Zusammenarbeit mit dem Elektroauto-Hersteller nach einem tödlichen Unfall im vergangenen Jahr.

Die Mobileye-Übernahme ist der nächste Schritt im Vormarsch von Tech-Firmen in die Autobranche. Erst vergangene Woche schloss Samsung den Kauf des Elektronik-Ausrüsters Harman für rund acht Milliarden Dollar ab. Intel beschleunigt mit der Übernahme seine Neuausrichtung. Das PC-Geschäft, in dem Intel mit seinen Prozessoren dominiert, ist in den vergangenen Jahren drastisch geschrumpft. Und obwohl es zuletzt Zeichen von Erholung gab, wird es nie wieder so groß wie früher.

Im boomenden Smartphone-Geschäft konnte der Konzern nie Fuß fassen, es wird von Technologie des britischen Chip-Entwicklers ARM beherrscht. Intel setzt in dieser Situation stärker auf das Geschäft mit Chips für Rechenzentren. Als neue Geschäftsbereiche erschließt Intel den Markt für vernetzte Geräte im Internet der Dinge sowie Drohnen unter anderem mit dem Kauf der deutschen Firma Ascending Technologies. (mit dpa)


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Autor: W&V Redaktion

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