E-Commerce:
Media-Saturn hat Ärger mit Online-Tochter Redcoon
Der Online-Shop Redcoon sollte die Fachmarktkette Media-Saturn fit für den E-Commerce machen. Doch haben die Ingolstädter Ärger mit der Tochter.
Die Elektro-Fachmarktkette Media-Saturn prüft Unregelmäßigkeiten bei ihrer Internet-Tochter Redcoon. Nach Informationen des Magazins "Spiegel" hat eine interne Revision ergeben, dass Redcoon mehrfach Elektrowaren, vor allem Fernseher, an einen Zwischenhändler in Italien verkauft und später aus Polen wieder zurück erworben habe. "Da ein Lieferant wohl Umsatzsteuer hinterzog, sank für Redcoon am Ende der Warenpreis", heißt es in dem Magazin. Nun drohten Redcoon Nachzahlungen und Strafen in Millionenhöhe.
Eine Sprecherin von Media-Saturn erklärte auf Anfrage: "Redcoon und Media-Saturn sind Geschädigte. Nachdem die Vorgänge bekannt wurden, hat Media-Saturn unverzüglich die gebotenen Schritte, wie eine interne Untersuchung, eingeleitet und personelle Konsequenzen gezogen", sagte sie. Redcoon habe zudem zivilrechtliche Schritte und Schadensersatzverfahren gegen frühere Mitarbeiter eingeleitet.
Redcoon gehört nach Angaben des Unternehmens zu den größten Fach-Discountern für Elektronikartikel im Internet in Deutschland. Mit Onlineshops in acht Ländern zähle Redcoon außerdem zu den größten europäischen Marken in diesem Segment.
Das Online-Angebot gehört seit 2011 zu Media-Saturn. In den Jahren 2012 und 2013 haben die Ingolstädter gemeinsam mit der Agentur Serviceplan Campaign die Marke mit provokanten Aktionen aufgebaut (Slogan: "So viel billig gab's noch nie!").