Ein weiteres großes Zukunftsthema, auch am Stand unserer IBM-Kollegen: Künstliche Intelligenz. Dort gab es nicht nur die erste denkende Skulptur mit Watson, in seiner Keynote betonte Rob High, CTO von IBM Watson: "Was wir gerade sehen, ist nur der Anfang. Artifical Intelligence wird bald in vielen Kanälen umfassend integriert sein." Diese Entwicklung hat auch für uns als digitale Kreationsagentur Konsequenzen: Wir werden in Zukunft noch mehr in kontextbezogenen, nutzerzentrierten Interfacekonzepten denken müssen. Die maximale Reduktion von Eingabekomplexitäten durch smarte Service-APIs ist ein riesen Thema. Damit werden Sprachassistenten und Push-Notifications zu den relevanten digitalen Touchpoints der Zukunft. 

Keine große Überraschung, aber ein Highlight

Der größte PR-Coup gelang dieses Jahr auf jeden Fall Nokia. Durch die angekündigte Neuauflage des Klassikers Nokia 3310 mit einer Akkulaufzeit von bis zu 25 Tagen im Standby war der Andrang am Stand riesig. Für mich gab’s allerdings kein Revival des Nokia-Spielklassikers Snake. Die Wartezeit war mir dann doch zu lang. Die riesen Überraschung blieb in diesem Jahr aber ansonsten aus. Dafür gab es für mich ein echtes Top-Produkt. Letztes Jahr hatte Sony das Gerät als Konzept vorgestellt, dieses Jahr war es tatsächlich da: der Sony Xperia Touch, ein Android-Projektor, der ein Bild auf jede flache Oberfläche bringt, sie in ein Display verwandelt und Touch-Bedienung ermöglicht. Wofür sich die vermeintlich unscheinbare Box nutzen lässt, war in Barcelona an mehreren Beispielen zu sehen. Laut Sony lassen sich alle Apps und Spiele im Google Play Store spielen und bedienen - nahezu überall. Auch PlayStation 4 Remote Play wird unterstützt. Der erste Schnelltest war auf jeden Fall sehr beeindruckend. Das Gerät ist für etwa 1.500 Euro nicht ganz günstig ist, kommt erst mal nur in den USA auf den Markt. Auf meiner Gadget-Wunschliste habe ich es schon notiert.

Jan Gessenhardt ist Managing Director bei Aperto Move, einer Berliner Agentur, die seit 2005 digitale Lösungen für mobile Devices wie Tablets, Smartphones und Wearables entwickelt. Im Zentrum steht dabei immer die Verbindung von Inhalten und Angeboten im richtigen Nutzer- und Nutzungskontext. Seit 2016 gehört Aperto Move als Tochter der Aperto-Gruppe zu IBM Interactive Experience (IBM iX).


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.