Bis Montagmittag wurde der Tweet fast 700 Mal geteilt. Meedia berichtete zuerst darüber und dokumentierte weitere Reaktionen auf Twitter. Tichy hat den Artikel mittlerweile gelöscht und sich öffentlich distanziert:

Der umstrittene Text kann jetzt auf der Seite des Publizisten David Berger nachgelesen werden. Berger will damit ein Zeichen gegen "Nannyjournalismus" setzen, wie er es formuliert. Der katholische Theologe ist einer der Autoren von Tichys Einblick.

Tichys Doppelrolle hatte bereits im Februar 2016 für Ärger gesorgt - damals ausgelöst durch Cohn-&-Wolfe-Chef Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, der wegen Tichy öffentlich seine Premium-Mitgliedschaft bei Xing gekündigt hatte. Dem Beispiel waren auch andere Xing-Mitglieder gefolgt - wobei nie klar wurde, wie groß der finanzielle und mediale Schaden für das Karriere-Netzwerk tatsächlich war.

Xing-Kommunikationschef Marc-Sven Kopka sagte damals zu W&V, Tichys Einblick sei eine Privatangelegenheit, die man nicht kommentieren werde. Seitdem hat sich der Ton auf der Tichy-Seite verschärft, sie schaltete sich etwa im Dezember massiv in die Kampagne gegen Scholz & Friends und Gerald Hensel ein. Mit Erfolg: Laut IVW kam Tichys Einblick im vergangenen Monat auf über 1,8 Millionen Visits und damit auf das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Jetzt kann sich Roland Tichy auf den weiteren Ausbau im Wahljahr 2017 konzentrieren.

Ende Dezember hat sich Tichy bei turi2 über sein Portal ("große liberale Meinungsplattform") und seine Strategie geäußert:


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Autor: W&V Redaktion

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