Matthias Mörstedt:
Snapchat: The next big thing?
Ständig kommen neue Apps heraus, aber viele in der Marketingbranche befassen sich mit dem jüngsten Hype: Snapchat. Matthias Mörstedt, Technology Director bei McCann, erklärt, ob man auf Snapchat verzichten kann.
Snapchat, Periscope, Dubsmash & Co. – die Frequenz neuer Apps hat deutlich zugenommen. Und was bedeutet das für Agenturen und Marken? Matthias Mörstedt, Technology Director der Agentur MRM//McCann, muss sich aus beruflichen Gründen ganz viele Apps anschauen.
Seien Sie beruhigt. Snapchat ist "the next big thing." Die App mit dem kleinen Gespenst ist gerade für eine junge Zielgruppe wahnsinnig im Trend. Sie bildet mit den Stories, den Filtern und ihrer Vergänglichkeit ein neues Lebensgefühl ab. Fotos und kurze Videos können beschriftet werden, Emojis, Filter und virtuelle Masken lassen sich ergänzen und jeder Snap hat nur eine Lebensdauer von 24 Stunden. Zudem lassen sich private Snaps an Freunde verschicken, die wiederum nur einmal angesehen werden können. Snapper können ihre Fotos und Videos zwar speichern, andere aber nur schnell abfotografieren, was verpönt ist. Eine Chronik gibt es nicht.
Für unseren Kunden Maybelline New York ist Top-Model Gigi Hadid gerade zu einer der weltweit erfolgreichsten Snapchatterinnen aufgestiegen. Magazine wie "Vice", "People" und "Cosmopolitan" sind zumindest mit internationalen Präsenzen vertreten, das Unternehmen selber bietet Snaps zu aktuellen Events und themenbezogene Stories wie zum Spring Break in den USA oder der Fashion Week in New York.
Aber Snapchat ist eines der "next big things" und wird Facebook nicht verdrängen, sondern ergänzen. Wir sollten die App also weder über- noch unterschätzen. Für unsere Kunden mit Influencern und Events wie L'Oréal Paris, Maybelline New York oder Opel eröffnet sich ein neues Medium, eine neue Zielgruppe und ein besseres Targeting, aber die App wird nicht für alle Marketer Pflicht sein. Wir rennen nicht allen Trends hinterher oder geben voreilig Geld aus, sondern analysieren erst einmal. Snapchat wird lange bleiben und in Verbindung mit Virtual Reality könnte die App zusätzlich an Bedeutung gewinnen.
Insgesamt sehen wir eine stärkere Fragementierung in Zielgruppen, aber nicht die schnellen Auf- und Abstiege der großen Social Media Plattformen. Und wir sollten Facebook und Co. nicht voreilig beerdigen, zumal viele von bloßen Social-Media–Plattformen zu gigantischen Soft- und Hardwareanbietern gewachsen sind, wie Oculus Rift belegt. Die Facebook-Plattform beispielsweise ist das Aushängeschild eines riesigen, viel umfassenderen Unternehmens. Das nutzen wir als Agentur und empfehlen es auch unseren Marken, um im Leben der Menschen eine Rolle zu spielen.
Deshalb stehen auf meiner Watchlist derzeit:
Dubsmash - https://www.dubsmash.com
Musical.ly - http://musical.ly
Unmute - http://onunmute.com
Blab - https://blab.im
Schon länger habe ich im Blick:
Periscope - http://www.periscope.com
Meerkat - http://meerkatapp.co
YouNow - https://www.younow.com