Was macht neben dem Gehalt den Arbeitsplatz auf Kundenseite attraktiv für viele Wechsler, die umgekehrt zu Ihnen zum Unternehmen wechseln?

Häufig ist die Hoffnung auf einen ruhigeren Job und geregelte Arbeitszeiten ein Antrieb für den Wechsel auf Unternehmensseite. Dies ist in der Realität aber immer seltener der Fall. Unternehmen stehen heute ebenfalls unter einem ungeheuren Effizienzdruck und verschlanken Ihre Teams. Die Folge sind hochbelastete Mitarbeiter und längere Arbeitszeiten.

Was könnten Agenturen und Dienstleister tun, um ihrem eher ramponierten Image als Arbeitgeber zu entkommen?

Wir müssen uns weiter konsequent auf die Bedürfnisse der Millenials einstellen. Diese Zielgruppe verlangt andere Arbeits- und Entwicklungsbedingungen, als wir sie früher in den Agenturen bedient haben. Wir innerhalb der Publicis Media haben uns hierauf schon in vielen Bereichen hervorragend eingestellt. Die Lern-, Austausch- und Entwicklungsbereiche sind genauso darauf ausgerichtet, wie die zunehmende Flexibilisierung von Arbeitszeit und Ort. Millenials stellen nicht nur zahlenmäßig das größte Potenzial dar, sondern sind auch extrem kommunikationsfreudig. Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Die Regeln für die Berufswahl haben sich verändert – Social Media und Internet haben den Berufsberater ersetzt. Diesen Effekt muss man auch als Arbeitgeber nutzen.

Welche Benefits schätzen Sie besonders an Ihrem Arbeitgeber? Den Kicker? Das Sabbatical?

Der Agenturkicker ist mehr ein Überbleibsel und stellt sicher nur noch einen netten Nebeneffekt dar. Die wahren Beweggründe liegen tiefer. Wir sind Nummer 1 bei der digitalen Transformation und bekommen faszinierende Möglichkeiten, vielfältige Entwicklungen vorneweg zu begleiten. Bei uns hat man viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Eigenverantwortung. Der wertvollste Aspekt ist aber das Thema Kollaboration. Das Zusammenarbeiten in flexiblen Teams mit gegenseitiger Wertschätzung und Respekt gegenüber dem Wissen des Anderen wird immer wichtiger und bei uns schon lange gelebt.


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.