Dabei lassen sich auch demografisch deutliche Unterschiede in der Arbeitszufriedenheit feststellen: So sind Männer tendenziell glücklicher im Job als Frauen. Ebenso sind in Partnerschaft lebende Angestellte mit ihrer Arbeitssituation zufriedener als Singles. Schließlich steigt die Zufriedenheit an, je älter die Befragten sind.

Die allgemein hohe Zufriedenheit bedeutet aber nicht, dass jeder bei seinem Arbeitgeber bleiben will. So ziehen 35 Prozent der Studienteilnehmer einen Jobwechsel in den nächsten sechs Monaten in Erwägung (2018: 20 Prozent). Dabei sind die Jüngeren wechselwilliger als ältere Angestellte: Knapp die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen kann es sich vorstellen, innerhalb eines halben Jahres eine neue Arbeitsstelle anzutreten.

Chart: Jüngere denken eher über Jobwechsel in den nächsten 6 Monaten nach

Die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen kann sich einen Jobwechsel in nächster Zeit vorstellen.

Auch wenn es immer wieder heißt, dass das Geld gerade für die Jüngeren heutzutage nicht mehr so wichtig sei - die Avantgarde-Studie bestätigt diese These nicht. Vielmehr bleibt das Gehalt wichtigster Einflussfaktor auf Arbeitszufriedenheit und Jobwechsel (70 Prozent), erst danach folgen weiche Faktoren wie das Umfeld oder flexible Arbeitszeiten. Ein Studienabschluss wirkt sich dagegen kaum auf die Zufriedenheit aus, wohl aber beispielsweise die Personalverantwortung: 81 Prozent der Angestellten mit Personalverantwortung gaben an, zufrieden zu sein. Das sind deutlich mehr als die Arbeitnehmer ohne Personalverantwortung (68 Prozent). Dafür fühlen sich 45 Prozent der Befragten eher unterfordert und haben das Gefühl, ihr Potenzial werde nicht ausgeschöpft - 2018 waren es nur sieben Prozent.

Ohne Weiterbildung kein digitaler Wandel

Weiterbildung ist das A und O beruflicher Karriereperspektiven. So hält über die Hälfte der befragten Arbeitnehmer berufliche Weiterbildung für sinnvoll und branchenrelevant. Vor allem Weiterbildungsangebote zur Digitalisierung werden wertgeschätzt. Besonders die jüngeren Angestellten fühlen sich bislang schlecht auf die Digitalisierung vorbereitet und fordern verstärkt nach Fortbildungen in diesem Bereich. Was wiederum in Zeiten des digitalen Wandels erstaunlich ist: Nur rund ein Viertel kann sich vorstellen, Fachwissen mittels digitaler Formate zu erlernen, dagegen sind klassische Präsenzseminare immer noch das beliebteste Format beruflicher Fortbildung. Am häufigsten nachgefragt waren im vergangenen Jahr Bildungsangebote für spezifisches Fachwissen und Datenschutz.

Hier geht es zur vollständigen Studie zur Arbeitszufriedenheit 2019.