Mehr Mütter mit älteren Kindern arbeiten

Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf den Umstand zurückzuführen, dass zum einen immer mehr Mütter mit Kindern, die schon zehn Jahre oder älter sind, arbeiten gehen und dass diese zum anderen ihren Arbeitsumfang stärker ausweiten. So stieg der Anteil der arbeitenden Mütter mit Kindern zwischen 10 und 14 Jahren von 70,4 Prozent (2008) auf 78,3 Prozent (2017) an. Bei Frauen mit noch älteren Kindern nahm er von 75,3 auf 82,8 Prozent zu. Parallel dazu sind mehr Mütter mit Kindern in diesen Altersgruppen in großer Teilzeit oder im Vollzeitverhältnis beschäftigt.

Als Grund führt die Studie das verbesserte Betreuungsangebot für ältere Kinder nach der Schule an. Außerdem sei den meisten Müttern mit Kindern im Teenageralter wichtig, nicht nur einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, um das Familieneinkommen aufzubessern. Vielmehr habe der Beruf auch eine hohe emotionale Bedeutung sie. Der Job ist also auch für die persönliche Selbstverwirklichung vieler Mütter wichtig.

Vor allem die große Teilzeit ist attraktiv

Vor diesem Hintergrund gehen die Studienmacher davon aus, dass diese positive Entwicklung sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen wird. Allerdings muss dies nicht unbedingt heißen, dass die Mütter mit älteren Kindern künftig zum überwiegenden Teil in Vollzeit arbeiten werden. "Die große Teilzeit kann für sie eine Alternative darstellen", heißt es in der Studie. Die etwas reduzierten Arbeitsstunden könnten auch unabhängig von "den noch bestehenden familiären Aufgaben mit Blick auf die Work-Life-Balance von Frauen und auch Männern in der zweiten Hälfte des Erwrbslebens optimal sein".

Dennoch empfehlen die Verantwortlichen des IW weiterhin einen quantitativen und qualitativen Ausbau der Betreuungsinfrastruktur. Darüber hinaus sollte den Müttern mit längerer Auszeit die Rückkehr in den Arbeitsmarkt erleichtert werden. Hierfür seien gezielte Qualifizierungsangebote, die es ermöglichten, sich wieder auf den aktuellen Stand in den Berufen zu bringen, ebenso wie Beratungs- und Vermittlungsangebote wichtig.