Studie: Schüler durchforsten Facebook & Co
Die aktuelle Social-Media-Studie von Kienbaum Communications untersucht die Ausbildungsplatzsuche im Netz.
Soziale Netzwerke sind aus dem Alltag deutscher Schüler nicht mehr wegzudenken. Und auch die Suche nach einem Ausbildungsplatz findet immer häufiger dort statt. Zu diesem Ergebnis kommt die „Social-Media-Studie“ der Kommunikationsagentur Kienbaum Communications, die das Azubi-Marketing in privaten sozialen Netzwerken und die Erwartungen der Zielgruppe untersucht hat. Rund 2000 Schüler unterschiedlicher Schultypen zwischen 14 und 20 Jahren wurden gefragt, ob und wie sie das Social Web zur Ausbildungsplatzsuche nutzen. 82 Prozent aller Schüler befürworten, dass Unternehmen mit eigenen Karriereseiten auf Facebook & Co. vertreten sind.
„Die oftmals bei Studenten, Absolventen und Young Professionals vorherrschende Skepsis der beruflichen Nutzung ist bei Schülern Fehlanzeige. Denn sie sind im Netz zu Hause“, erklärt die Studienverantwortliche Iris Kürfgen. Die Schüler nutzen etwa Erfahrungsberichte ihrer Azubi-Kollegen und Bewertungsplattformen wie kununu, um sich ein möglichst authentisches Bild über potenzielle Berufsfelder und Arbeitgeber zu machen. Von den fast 90 Prozent der Jugendlichen, dies sich im Internet über Ausbildungsplätze oder ein Duales Studium informieren, nutzen 80 Prozent Suchmaschinen, 55 Prozent die Karriere-Pages und 44 Prozent suchen in Jobbörsen nach geeigneten Stellenangeboten. Die wachsende Anzahl an Karriere-Pages von Unternehmen oder deren Recruiting-Aktivitäten im Micro-Blogging-System Twitter deuten darauf hin, dass immer mehr Unternehmen Social Media nicht mehr als bloßen Hype, sondern als ernst zu nehmendes HR-Instrument wahrnehmen. Doch sich als Wunscharbeitgeber zu positionieren, ist an zwei Bedingungen geknüpf, so Kommunikations-Beraterin Iris Kürfgen: „Erstens sollten Unternehmen den Mut haben, sich als authentischer Arbeitgeber zu präsentieren - also mit Stärken und Schwächen. Ein auf Hochglanz poliertes Image ist im sozialen Netz fehl am Platz.“ Zweitens rät Kürfgen zu beachten, „dass Facebook und andere Social Networks Kommunikationsplattformen und keine Rekrutierungsinstrumente sind. Denn aggressives Personalmarketing sei in diesem Umfeld nicht erwünscht.