Gleichzeitig floriert wegen der Pandemie das sogenannte E-Recruiting, also die Personalsuche von Arbeitgebern über digitale Kanäle. New Work konnte so seine Umsätze im wichtigen Firmenkundengeschäft weiter ausbauen - der Bereich steuert ohnehin den größten Anteil zu den Konzernerlösen bei.

Konzernweit stiegen die pro-forma-Erlöse nach vorläufigen Berechnungen im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 276 Millionen Euro. Der Wert wurde zur besseren Vergleichbarkeit um den Effekt der Übernahme der Jobplattform Honeypot bereinigt. Das vergleichbare Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) lag mit 92,3 Millionen Euro um etwa neun Prozent über dem Vorjahreswert. Das Konzernergebnis stieg pro forma um vier Prozent auf 37,4 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen eine stabile Dividende von 2,59 Euro erhalten. Fünfzig Prozent der Aktien hält der Verlagsriese Burda mit seiner Digitaltochter. Ihren endgültigen Jahresfinanzbericht will New Work am 25. März vorlegen.

Pandemiebedingte Probleme machte im vergangenen Jahr auch das Geschäft mit Privatkunden, obwohl wegen der Lockdowns auch die Jobsuchenden zunehmend den Weg über das Internet gehen.

2020 gewann Xing 1,8 Millionen neue Mitglieder hinzu, die Zahl der Mitgliedschaften im deutschsprachingen Raum erreichte Ende des Geschäftsjahres fast 19 Millionen. Davon zahlen laut einem Sprecher rund eine Million für ihre Mitgliedschaft. Das verschaffte der Betreiberin New Work zwar einen Umsatzanstieg aus bezahlten Mitgliedschaften - andererseits belasteten aber die Kontakt- und Veranstaltungsverbote die Umsätze des Expats-Netzwerks Internations. Daher stagnierten die Gesamterlöse im Privatkundenbereich.

Unternehmenschefin von Strombeck, die den Führungsjob bei New Work erst mitten in der Pandemie im vergangenen Mai übernommen hatte, hatte nur wenige Monate danach ein Sparprogramm auf den Weg gebracht. Sie strich die Kosten um 16,5 Millionen Euro zusammen, rund 100 Stellen fielen weg. Stattdessen will von Strombeck nun in Wachstumsformate investieren, um sich vom Wettbewerb abzusetzen. Bereits im vergangenen Jahr baute die Xing-Redaktion ihr Angebot um diverse multimediale Formate aus.

2021 soll nun die neue Xing-App folgen. Die Vorstellung des Relaunches sei für die Mitte des Jahres geplant.