
Studie von NextMedia Hamburg und Statista:
Bewegtbild bleibt Sache des Fernsehgeräts
Nur 5 Prozent des Bewegtbildkonsums der Deutschen findet unterwegs statt – und das vor allem bei Jungen, weiß eine Studie im Vorfeld des NewTV Kongresses.

Foto: NextMedia Hamburg
Size matters: Das Fernsehgerät liegt beim Bewegtbildkonsum der Deutschen weiter vorn. Und: Dazu Zu 95 Prozent wird zu Hause geglotzt und im Schnitt nur 5 Prozent unterwegs. Das zeigt eine repräsentative Studie von Statista, die NextMedia Hamburg im Vorfeld der Hamburger Bewegtbild-Konferenz NewTV Kongress durchführte.
Die Details zum Bewegtbildkonsum der Deutschen
- 93 Prozent der Befragten nutzen das Fernsehgerät, um Bewegtbild zu konsumieren.
- Computer (67 Prozent), Smartphone (36 Prozent) und Tablets (22 Prozent) liegen deutlich dahinter.
- Dabei macht das Alter kaum einen Unterschied: Über alle Altersgruppen hinweg steht das TV-Gerät ganz oben.
- Nur wenig mobiler Bewegtbildempfang? "Ein Grund hierfür könnte die Netzqualität sein. Zwar hat sich die Anzahl der Nutzer mobilen Internets seit 2013 fast verdoppelt, allerdings reicht der Empfang noch nicht flächendeckend für komfortables und störungsfreies Streaming", heißt es.
- Die Nutzung des Smartphones für Bewegtbildinhalte ist laut der Studie eindeutig eine Frage des Alters: Bei den Jüngsten (18 bis 29 Jahre) nutzen 64 Prozent das Handy zum Videostreamen, bei den 3- bis 39-Jährigen sind es noch 46 Prozent und bei der ältesten Vergleichsgruppe (50 bis 65 Jahre) nur noch 18 Prozent.
- Die Autoren zeigen sich auch vom generellen Nutzungsverhalten beim Bewegtbildkonsum überrascht: 72 Prozent der Befragten wählen demnach ganz gezielt Sendungen und Formate aus, die sie sich ansehen wollen und konzentrieren sich voll und ganz auf die Inhalte.
- Nur 28 Prozent schauen Bewegtbild nebenbei, während sie beispielsweise im Netz surfen oder andere Dinge tun.
- Knapp die Hälfte der Befragten nutzt Video-on-Demand-Dienste. Hier belegt die NextMedia-Umfrage deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Netflix, Amazon Prime & Co. werden mit 68 Prozent von der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen mehr als doppelt so häufig genutzt wie in der Gruppe der 50- bis 65-Jährigen (30 Prozent). Immerhin 48 Prozent dieser ältesten Vergleichsgruppe würden angeben, Bewegtbildinhalte über Videoplattformen wie YouTube zu sehen, knapp unter dem Gesamtschnitt von 61 Prozent.
Fazit: "Vom Fernsehen als Begleitmedium kann also keine Rede sein – die Inhalte scheinen wieder relevanter zu werden und insbesondere bei einer jüngeren Zielgruppe (18 bis 29 Jahre) dürfte das wachsende Angebot an On-Demand-Diensten ein Ausschlaggebender Grund sein", so die Autoren. Auch sei lineares Fernsehen weiterhin beliebt - und das auch bei einer jungen Zielgruppe: Eine deutliche Mehrheit von 86 Prozent der Befragten gucke klassisches TV. Selbst bei der jüngsten Gruppe an Befragten, den 18 bis 29-Jährigen, liege der Wert immerhin bei 72 Prozent.
Das klassische Fernsehen sei noch lange nicht tot. "Auch wenn gerade jüngere Zuschauer dem mobilen Konsum von Filmen, Serien und anderen Clips offen gegenüberstehen, sind Fernsehgerät und lineares Programm aus den deutschen Haushalten noch lange nicht wegzudenken", heißt es.
Die Analyse wurde zwischen dem 31. Januar und 6. Februar durchgeführt.