Im Gegenteil: Wie das Unternehmen Constellation Brands mitteilt, einer der größten Produzenten und Vermarkter alkoholischer Getränke in den Vereinigten Staaten, darunter auch der Corona-Markenfamilie, legten die Verkaufserlöse von Corona Extra während des Vier-Wochen-Zeitraums bis zum 16. Februar auf dem US-Markt sogar um fünf Prozent zu – nahezu eine Verdoppelung gegenüber dem Trend der vergangenen 52 Wochen. Ähnliches gilt auch für die übrigen Sorten der Markenfamilie wie Corona Light und Corona Premier. Auch die reinen Abverkaufszahlen bis zum 26. Februar liegen laut IRI über dem Jahrestrend.

"Extrem bedauerlich"

"Es ist extrem bedauerlich, dass die jüngsten Falschinformationen über den Einfluss des Virus auf unser Geschäft in den traditionellen und sozialen Medien ohne weitere Recherche oder Überprüfung verbreitet wurden", erklärt Bill Newlands, President und CEO von Constellation Brands, in einer Stellungnahme auf der Unternehmens-Website. Die vorgebrachten Behauptungen würden in keiner Weise die tatsächliche Geschäftsentwicklung oder das Konsumentenverhalten widerspiegeln, so Newlands weiter. Im Unterschied zu vielen Wettbewerbern fokussiere sich Constellation Brands beim Vertrieb seiner Biermarken ohnehin fast ausschließlich auf den US-Markt.

Etwas anders sieht die Situation – wenig überraschend – derzeit auf dem chinesischen Markt aus. So erwartet die belgische Brauereigruppe Anheuser-Busch Inbev, die die Mehrheit an der mexikanischen Corona-Brauerei Grupo Modelo hält und die den internationalen Vertrieb verantwortet, für das erste Quartal dieses Jahres einen Gewinnrückgang von zehn Prozent.

Ein Grund dafür, so das Unternehmen, sei die gesunkene Nachfrage während des chinesischen Neujahrsfestes angesichts der Coronavirus-Epidemie – sowohl in den Bars als auch beim privaten Konsum. Dass bei dieser Prognose allerdings speziell die Marke Corona eine entscheidende Rolle spielt, kann angesichts der Tatsache, dass das Portfolio des Brauereigiganten insgesamt mehr als 500 Marken umfasst, darunter große Namen wie Budweiser, Stella Artois oder Beck’s sowie speziell in China mehr als ein Dutzend lokale Biermarken, ins Reich der Fantasie verwiesen werden.


Autor: Franz Scheele

Schreibt als freier Autor für W&V Online. Unverbesserlich anglo- und amerikanophil interessieren ihn besonders die aktuellen und langfristigen Entwicklungen in den Medien- und Digitalmärkten Großbritanniens und der Vereinigten Staaten.