Ohne Social-Media-freie Sonntage geht es nicht

Trotzdem sei die Magazinkultur keineswegs, wie so viele behaupten, am Ende, sagt der Blattmacher, der sich mittlerweile selbst "Social-Media-freie Sonntage" verordnet. Eine "so großartige Szene von Indie-Magazinen" habe es früher beispielsweise gar nicht gegeben. Man müsse aber stets am Ball bleiben.

"Wir fragen uns immer wieder: Können wir in Segmente gehen, in denen sich gerade viel verändert? So sind zum Beispiel unsere Stadtmagazine für Hamburg und München entstanden." Zugleich wird viel schrittweise getestet. "Beispielsweise unsere Männerspecials, die so gut ankamen, dass wir aus ihnen den Zeit Magazin Mann als eigenständigen Kiosk-Titel entwickelt haben."

Gefühl für neue Entwicklungen ist aber nicht alles. Auch ein Händchen für die richtigen Geschichten ist wichtig. Zu den Beiträgen, die in den letzten zehn Jahren am besten ankamen, zählen etwa "die Lebensgefühl-Reportage über den Bionade-Biedermeier, die Wiederentdeckung der 'Metropolis'-Originalfassung bis hin zur Dokumentation über Frauen, die Opfer der Terrororganisation Boko Haram wurden", so Amend. Was die Geschichten eint: "Sie treffen bei unseren Lesern einen Nerv."


Manuela Pauker
Autor: Manuela Pauker

ist bei W&V Themenverantwortliche für Media und Social Media; zwei Bereiche, die zunehmend zusammenwachsen. Die Welt der Influencer findet sie ebenso spannend wie Bewegtbild - als echter Serienjunkie ist sie sowohl im linearem TV als auch im Streaming-Angebot intensiv unterwegs. Ein echter Fan von Print wird sie aber trotzdem immer bleiben.