Denn noch vor fünf Jahren kamen die überregionalen Sonntagstitel – nicht eingerechnet der Independent on Sunday, dessen Print-Ausgabe 2016 eingestellt wurde – auf 7,4 Millionen Exemplare. Der Auflagenrückgang seit 2014 beträgt damit 38 Prozent.

Vor zehn Jahren, Anfang 2009, verzeichneten die elf Titel – damals mit der 2011 eingestellten News of the World als Vorgängerin des jetzigen Marktführers The Sun on Sunday – auf insgesamt 11,08 Millionen Exemplare. Somit ist der Markt im Zehn-Jahres-Zeitraum um 58 Prozent geschrumpft.

Leser ziehen die Samstagsausgaben vor

Klar ist auch, dass die Sun on Sunday nie an den Auflagenerfolg der News of the World anknüpfen konnte. Letztere verkaufte im letzten Jahr ihres Erscheinens 2,79 Millionen Exemplare – 1,64 Millionen Exemplare mehr als der jetzige Marktführer.

Neben der verstärkten Nutzung von Online-Angeboten gibt es für den Niedergang der Sonntagspresse aber noch einen weiteren Grund: Die meisten Verlage haben in den vergangenen Jahren verstärkt in ihre Samstagsausgaben investiert, deren Umfang erweitert und sie mit Supplements verstärkt. Sie sind mittlerweile in der Regel die auflagenstärksten Ausgaben der gesamten Woche.


Autor: Franz Scheele

Schreibt als freier Autor für W&V Online. Unverbesserlich anglo- und amerikanophil interessieren ihn besonders die aktuellen und langfristigen Entwicklungen in den Medien- und Digitalmärkten Großbritanniens und der Vereinigten Staaten.