Sollte die Telekom den Zuschlag für ein großes Rechtepaket erhalten, geht der Poker weiter. Der Konzern müsste einen Produktionspartner finden, der eine Sendelizenz bekommt (derzeit: Constantin Medien). Gleichfalls muss der Konzern einen Partner für die Kabelnetz- und die Satelliten-Verbreitung finden, sofern er das Sat-Produkt nicht selbst anbietet. Hier droht der Telekom juristischer Gegenwind. Medienaufseher und Landesmedienanstalten haben bereits mögliche Klagen in Aussicht gestellt. Denn als Konzern, der zu rund 32 Prozent in staatlicher Hand ist, darf die Telekom selbst kein TV-Programm erstellen. Der Streit dreht sich um die Frage, ob ein Konstrukt über einen Partner rechtlich zulässig ist. Sky hatte hierzu ein Rechtsgutachten angeschoben.

Geboten wurde auf 19 Rechtepakete. Im Klassik-Szenario bleibt es beim bewährten Modell mit der „Sportschau“. Im Modell Neue Medien wird das „Sportschau“-Zeit-fenster mit Online-Medien ersetzt. Sky zahlt für die Live-Rechte (Sat und Kabel) und die Online-Highlights in der letzten Rechtesaison der aktuellen Rechteperiode etwa 265 Millionen. Die ARD kommt auf rund 105 Millionen („Sportschau“, die Dritten Programme), die Telekom steuert etwa 27 Millionen bei (IPTV-Rechte). Der Rest entfällt auf diverse Player wie das ZDF (rund 21 Millionen), Sport1 (rund 11 Millionen), Radiopartner und Auslandssender sowie Nebenrechte wie Sammelkarten und den Rechten für die Gastronomie (Sky), die gesondert vergeben werden. Hinzu kommen Einnahmen aus Champions-League und Europa Liga. In Summe spülen die Rechte in der kommenden Saison geschätze 550 Millionen Euro in die Kassen der 36 Proficlubs. 

Mehr zur Bedeutung der Bundesligarechte für Sky lesen Sie in der aktuellen W&V (Ausgabe 14/2012) vom heutigen Donnerstag (5.4.2012).


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.