
Großbritannien:
Die Ära der gedruckten Lokalzeitung geht zu Ende
Die Auflagen befinden sich im freien Fall. Großbritanniens größte lokale Tageszeitung kommt gerade mal noch auf 46.000 verkaufte Exemplare.

Foto: Ipswich Star
Horrorzahlen für die britische Tagespresse. Die 55 größten lokalen Tageszeitungen meldeten für den Zeitraum von Januar bis Ende Juni 2018 enorme Auflagenrückgänge – 47 davon im deutlich zweistelligen Prozentbereich. Dies zeigen die aktuellen Daten des britischen Auflagenkontrolleurs ABC.
Größte Lokalzeitung im Vereinigten Königreich ist weiterhin das Aberdeen – Press & Journal des Verlags DC Thomson mit einer verkauften Auflage von knapp 46.000 Exemplaren, ein Minus gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum von 7 Prozent. Damit kommt der Spitzenreiter unter den britischen Lokalzeitungen gerade einmal auf eine Auflage, die in Deutschland beispielsweise die Siegener Zeitung erreicht.
Auf Rang zwei liegt der Express & Star des Verlags Midland News Association mit 42.000 Exemplaren (-18%), gefolgt von der Manchester Evening News (Reach, vormals Trinity Mirror) mit knapp 37.000 Exemplaren (-13%), dem Belfast Telegraph (Independent News & Media) mit 36.000 Exemplaren (-9%) und dem Liverpool Echo (Reach) mit 35.000 Exemplaren (-16%).
Auch Metropolen-Titel haben nur noch Mini-Auflagen
Selbst Lokalzeitungen in Großstädten wie beispielsweise die Glasgow – Evening Times (Newsquest) mit 19.000 Exemplaren (-15%) oder die Birmingham Mail (Reach) mit 15.000 Exemplaren (-15%) verzeichnen nur noch Mini-Auflagen.
Den größten Auflagenverlust musste aber der Ipswich Star (Archant) mit einem Minus von 37 Prozent auf nur noch 6000 Exemplare hinnehmen. Ebenfalls Verluste von mehr als 30 Prozent verzeichneten die Cambridge News (Reach) mit einem Minus von 33 Prozent auf 8000 Exemplare und die Yorkshire Evening Post (Johnston Press) mit einem Minus von 32 Prozent auf 10.000 Exemplare.