Der Österreicher hat eine Menge Motorsporterfahrung: Er war nicht nur ehemaliger Formel-1-Fahrer (Michael Schumachers Vorgänger bei Ferrari und Nachfolger bei Benetton), sondern auch BMW-Motorsportdirektorund Formel-1-Teammitbesitzer von Toro Rosso.

Seine Kontakte wird er brauchen, um die Rennserie wieder zukunftsfähig zu machen. Nicht nur die Überalterung des Publikums, sondern auch andere, gravierende Gründe haben die DTM in die jetzige Situation geführt. Dazu gehört allen voran der Ausstieg von Mercedes. Die Stuttgarter wollen sich nach 2018 auf die Formel-1 und die Formel-E konzentrieren. Ab 2019 fahren – Stand jetzt – nurmehr BMW und Audi um die Meisterschaft.

Was die DTM plant

Berger wird also versuchen, neue Teams für die Serie zu gewinnen. Unter anderem wird hierfür das Reglement verändert und mit der japanischen Tourenwagenmeisterschaft abgestimmt. Eine Aufstockung ist also alles andere als unrealistisch.

Zumindest auf der Sponsoren-Seite hat Berger im Moment Ruhe. Zuletzt seien keine Hauptsponsoren abgesprungen: ADAC, Aral, Bosch, Dekra die Deutsche Post und Reifenhersteller Hankook sind alle nach wie vor an Bord. Einige engagieren sich auch im TV. Vermarkter SevenOne hat zusammen mit der Sporttochter 7Sports das Programm-Sponsoring an Aral und Bosch  verkauft – wobei sich die beiden das Trailer-Volumen teilen. Zudem übernahm Dekra ein Rubriken-Sponsoring.

Laut ProSieben-Sat.1-Vermarkter SevenOne Media sind die Werbeblöcke nahezu komplett ausgelastet. Damit die Fans wenig bis nichts verpassen, wurden zwei kurze Blöcke als Spiltiscreen-Werbung angesetzt. Daneben wird es zwei lange Blöcke geben. Die 30-Sekünder in der DTM wurden im Schnitt für etwa 5700 Euro verkauft. Daneben wird Sat.1 auch Inhalte im Web streamen und die Social-Media-Kanäle bedienen. 

Regulär beginnen 17 Rennen wie zuvor um 13.30 Uhr, die Berichterstattung beginnt allerdings schon eine halbe Stunde vorab. Die Ausnahme: Ein Nachtrennen im italienischen Misano. Die DTM will so deutsche Urlauber aus dem benachbarten Rimini an die dortige Strecke locken. Also haben sich die Verantwortlichen für die Startzeit 22.20 Uhr entschieden. Alles im Sinne einer Veränderung. 


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.