
Bilanz zu neuem Paid-Content-Konzept:
Freude beim Team von Spiegel+
Drei Monate nach Start lockt das Bezahlangebot des Hamburger Nachrichtenmagazins Spiegel mehr Abonnenten als gedacht.

Foto: Spiegel
Das Team von Spiegel+ freut sich drei Monate nach dem Start der vereinfachten digitalen Bezahl-Flatrate über positive Vertriebszahlen: 18.500 zahlende Abonnenten sind inzwischen zusammengekommen, darunter 5000 von ehemals 5600 Abonnenten des Bezahl-Vorgänger Spiegel Daily, die das neue Angebot ein Jahr lang zum Vorzugspreis beziehen.
Bis auf 500 Leser, die Spiegel + zum ermäßigten Preis von zwölf Euro abonnieren, zahlt die überwiegende Mehrheit den vollen Preis von 20 Euro monatlich für das Digitalabo. 100 Abonnenten beziehen Print- und Digtalausgabe für 25 Euro.
Insgesamt sind in drei Monaten 13.500 Abonnenten neu dazugekommen. Zusätzlich wurden bereits 10.000 Probeabos abgeschlossen. "Die daraus entstehenden Millionenumsätze auf Jahresbasis sind leicht zu errechnen. Sie machen klar, wo in den kommenden Jahren das Wachstumspotential digitaler Angebote liegen wird", schreibt das Team um Stefan Ottlitz (vormals Plöchinger) in einem aktuellen Blogeintrag bei Medium.
Was besonders auffällt
Besonders freut sich das Team über die hohe Umwandlungsquote: Nach dem ersten Gratismonat bleiben derzeit 65 Prozent der Leser dabei. Dabei ist die Hürde, ein Abo zu bestellen, höher als bei anderen Bezahlmodellen auf dem Markt - die Leser geben gleich zu Beginn ihre Kontodaten an und rutschen nach dem Gratismonat automatisch in die Flatrate.
Das neue Spiegel-Digital-Abo kann ähnlich wie bei Netflix monatlich gekündigt werden. Dennoch bleiben auch vom zweiten auf den dritten Monat zu deutlich mehr als der Hälfte der Abonnenten an Bord.
Facebook und in Teilen auch Instagram seien derzeit die wichtigsten Werbeplattformen für Abos, nicht etwa klassische Anzeigen, heißt es weiter. Spiegel + schaltet auf den Plattformen bezahlte Anzeigen für einzelne Artikel und wirbt so für eine relative geringe Investition relativ viele Probeabonnenten.
Apple ist ebenfalls eine starke Plattform - 2700 Leser haben direkt über Apple bestellt. Über Google Play kamen nur knapp 800 Abos. In den beiden Stores gibt es bisher keinen Gratismonat, die Hürden sind also insgesamt höher.
Als wichtige Lehre für den Erfolg wertet das Spiegel+-Team auch den einfachen Aufbau des Angebots - die 20-Euro-Flatrate für alle digitalen Kernprodukte, daneben das Upgrade für die 25-Euro-Print-Online-Kombi sowie alle digitalen Zusatzmagazinen für 36 Euro. "Das ist ein für Leser nachvollziehbares Paket, in dem der Standardpreis als günstig erkennbar wird, " heißt es im Blogeintrag.