Facebook fürs Marketing:
Fünf Thesen für Social Media von Verlagen
Es geht nicht mehr ohne: Facebook, Twitter und Co. sind nicht nur ein Marketingtool, sondern für Verlage auch ein wichtiges Mittel der Leserbindung.
Es geht nicht mehr ohne. Facebook, Twitter und andere soziale Netzwerke sind nicht nur ein Marketingtool, sondern für Verlage auch ein wichtiges Mittel der Leserbindung. So ein Ergebnis der 2. Social Media-Konferenz der Akademie des Deutschen Buchhandels in München. Der Online-Dialog mit dem Kunden hilft demnach bei der Produktentwicklung und gibt Einblick in die Bedürfnisse der Leser.
"Die Nachbereitung von Inhalten ist entscheidend für Social Media“, sagt Dirk von Gehlen, Leiter Social Media/Innovation, Süddeutsche Zeitung Digitale Medien. Es genüge nicht einen Printtext digital abzubilden; wichtig sei es, sich mit den Kommentaren der Leser auseinanderzusetzen. Demnach haben analoge Medien wie die Zeitung dokumentarische Funktion, während digitale Medien die Rolle der Konversation übernehmen. Das Internet sei ein Dialogmedium, so von Gehlen. Bildlich gesprochen ist das Netz nicht die Verlängerung der Zeitung, sondern vielmehr ein Telefon.
Umso wichtiger die Pflege der Fans und Follower. Von Gehlen formuliert fünf Thesen für erfolgreiches Social Media:
So sollen die Fans immer im Vordergrund stehen,
der Verlag muss ihnen auf Augenhöhe entgegentreten,
der Dialog sollte öffentlich stattfinden,
die Fans müssen belohnt werden
und es muss grundsätzlich die Möglichkeit bestehen, Fan zu werden.
Diese Form des digitalen Dialogs verändere auch die Rolle der Medien generell. Sie entwickelten sich weg vom Broadcaster zum Sharecaster. Digitalisierte Inhalte würden nicht mehr als starre Eisblöcke geliefert, sie verflüssigen sich. Das kann so weit gehen, dass die Leser den Content mitgestalten. "Kultur wird zur Software“, sagt von Gehlen. Beispielhaft führt er internationale Portale wie kickstarter.com an, die zur Mitgestaltung bei kreativen Projekten einladen. Hier gelte es für Verlage, nicht den Anschluss zu verpassen und die Marktmacht an Unternehmen wie Amazon abzugeben, mahnt von Gehlen. Und er trifft einen wunden Punkt der Verleger: Der SV-Manager verweist als Beispiel auf die verpasste Chance von Zeitungen bei Immobilienanzeigen, als die Immobilienportale den Printmedien den Rang abgelaufen haben.