Diese Form des digitalen Dialogs verändere auch die Rolle der Medien generell. Sie entwickelten sich weg vom Broadcaster zum Sharecaster. Digitalisierte Inhalte würden nicht mehr als starre Eisblöcke geliefert, sie verflüssigen sich. Das kann so weit gehen, dass die Leser den Content mitgestalten. "Kultur wird zur Software“, sagt von Gehlen. Beispielhaft führt er internationale Portale wie kickstarter.com an, die zur Mitgestaltung bei kreativen Projekten einladen. Hier gelte es für Verlage, nicht den Anschluss zu verpassen und die Marktmacht an Unternehmen wie Amazon abzugeben, mahnt von Gehlen. Und er trifft einen wunden Punkt der Verleger: Der SV-Manager verweist als Beispiel auf die verpasste Chance von Zeitungen bei Immobilienanzeigen, als die Immobilienportale den Printmedien den Rang abgelaufen haben.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.