Gizmodo:
Gawker muss Insolvenz anmelden
Dem US-Blogger-Netzwerk Gawker droht nach dem teuren Prozess gegen den Wrestler Hulk Hogan die Pleite. Am Freitag hat das Netzwerk Insolvenz nach "Chapter Eleven" angemeldet. Auch Gawkers Blog Gizmodo könnte zum Verkauf stehen.
Dem US-Blogger-Netzwerk Gawker droht nach dem teuren Prozess gegen den Wrestler Hulk Hogan die Pleite. Am Freitag hat das Netzwerk Insolvenz nach "Chapter Eleven" angemeldet. 140 Millionen Dollar muss Gawker an Hulk Hogan zahlen, in dem Insolvenzantrag wird er als größter Gläubiger mit einem Betrag von 130 Millionen Dollar aufgeführt.
Ob Gwaker die Summe tatsächlich zahlen muss, steht noch nicht fest, ein Berufungsverfahren läuft. Das Insolvenzverfahren nach dem
Abschnitt 11 des US-Insolvenzgesetzes schützt zunächst vor Forderungen der Gläubiger und gibt dem Unternehmen damit Zeit, sich neu zu sortieren. Unterdessen versucht Gawker, mit dem Verkauf einiger seiner sieben Blogs zu Geld zu kommen. Geplant ist eine Auktion im Rahmen des
Insolvenzverfahrens. Die Medienfirma Ziff Davis, die das "PC Magazine" herausgibt, habe bereits ein Startgebot von 90 Millionen Dollar für einige Websites wie das Technologie-Blog "Gizmodo" eingereicht, berichtete das "Wall Street Journal".
Der Fall bekam zusätzliche Aufmerksamkeit, als vor einigen Wochen bekannt wurde, dass Silicon-Valley-Milliardär und Paypal-Mitbegründer
Peter Thiel Hogans Anwaltskosten von rund zehn Millionen Dollar übernommen hat. Das löste in den USA eine Debatte über die Macht der
Reichen aus, ungeliebte Medien aus dem Geschäft zu drängen. Gawkers inzwischen eingestelltes Klatschblog "Valleywag" hatte 2007 Thiels
Homosexualität enthüllt. dpa/red