
Medienkrise:
Große Verluste bei der "FAZ"
Verluste im zweistelligen Millionenbereich - auch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" kämpft mit Problemen. Personalabbau soll es aber nicht geben
Harte Zeiten für die Printmedienbranche: Auch bei der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" machen sich einige Probleme bemerkbar. Das Blatt kämpfe mit großen Verlusten, heißt es in einem Bericht im "Hamburger Abendblatt". Personalabbau soll es aber in "näherer Zukunft" allerdings nicht geben.
Es war kein gutes Jahr für die "FAZ". Ein unerwartet heftiger Einbruch bei den Stellenanzeigen habe zu einem hohen Verlust geführt. Zu konkreten Zahlen äußerte sich "FAZ"-Geschäftsführer Tobias Trevisan nicht. Der Stellenmarkt "sei nun auf einem Niveau, auf dem ihn die "FAZ"-Geschäftsführung erst in fünf Jahren erwartet habe", so das "Abendblatt". Das Minus wird in Verlagskreisen auf einen zweistelligen Millionenbetrag zwischen zehn und 20 Millionen Euro geschätzt. Um den Verlusten entgegenzuwirken, seien laut Trevisan bereits einige Maßnahmen ergriffen worden. Außerdem gebe es aus den vergangenen Jahren ehebliche Rücklagen. Den Abbau von Stellen solle die derzeitige Lage nicht zur Folge haben.
Derweil häufen sich die schlechten Nachrichten aus der Medienbranche. Die "FTD" erscheint Ende dieser Woche zum letzten Mal, die Zukunft der Gruner + Jahr Titel "Börse Online" und "Impulse" ist weiter ungewiss, der Jahreszeitenverlag stellt die Printausgabe seines Stadtmagazins "Prinz" ein, und die Nachrichtenagentur dapd hat Insolvenz angemeldet. Der "Spiegel" spricht bereits von der "größten Entlassungselle in der deutschen Presse seit 1949".