Außerdem sollten ARD und ZDF ihre Angebote ruhig auch mehr auf Drittplattformen anbieten dürfen. "Gegenwärtig werden Drittplattformen wie Youtube oder Facebook noch nicht konsequent genug strategisch für eigene Inhalte genutzt", heißt es in der Studie. Dort werde eigentlich nur für die TV-Sendungen geworben, aber diese nicht publiziert. Marlehn Thieme, die Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats, sagte, die öffentlich-rechtlichen Sender müssten dorthin, wo die Nutzer sind. So blieben sie für die Menschen auffindbar und leicht zugänglich.

Immer mehr Zuschauer ziehen die Inhalte aus dem Netz

Bellut sieht in dem Gutachten eine wichtige Grundlage für die Arbeit des ZDF. "Das Fernsehen, aber auch unsere Gesellschaft verändern sich rasant. Das spüren wir jeden Tag." Bislang, schränkte er ein, seien die Zahlen der Online-Zuschauer noch vergleichsweise gering. Die "heute show" werde im Hauptprogramm von 3,5 Millionen Menschen geschaut, in der Mediathek von wenigen Hunderttausend. Doch in zehn oder zwanzig Jahren sehe das sicherlich ganz anders aus. "Die Bewegung Richtung Netz ist da", so Bellut. In der ZDF-Mitteilung ist die Rede von der Produktion für die "Cloud".

Auf die Zukunftsfähigkeit des ZDF zahlt auch ein: Moderator und Comedian Jan Böhmermann wird bis Ende kommenden Jahres bleiben. Der Vertrag sei für das Jahr 2017 verlängert worden, sagte Bellut.

Böhmermann hatte in den vergangenen Monaten mit seinem "Schmähgedicht" gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan großes Aufsehen erregt. Der TV-Satiriker und Grimme-Preisträger produziert für das ZDF die wöchentliche Show "Neo Magazin Royale". Weitere Projekte seien "im Gespräch", sagte Bellut weiter. Der Intendant merkte aber, auch angesichts der Talkshow von Böhmermann mit Musiker Olli Schulz an: "Er ist schon ganz gut ausgelastet."

W&V Online/dpa


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